Über zwei Drittel der jungen Griechen und Griechinnen sind bereit auszuwandern. Das hat eine Umfrage des Dianeosis Instituts für Forschung und Politik ergeben.
Während die konservative Regierung unter Premier Kyriakos Mitsotakis verkünde, der Brain-Drain, die Abwanderung von gut Ausgebildeten ins Ausland, sei zu einem Ende gekommen, zeichne sich in den ersten Monaten des Jahres 2022 ab, dass junge Griechinnen und Griechen eine noch nie dagewesene Absicht zur Auswanderung an den Tag legten, kommentierte das Nachrichtenportal Sofokleousin die Dianeosis-Studie. Seit Beginn der Wirtschaftskrise hat das zehn Millionen Einwohner große Griechenland durch derartige Abwanderung etwa eine halbe Million Menschen „verloren“. Über 77 Prozent der 17- bis 24-Jährigen sind auch aktuell bereit dazu, ihre Heimat zu verlassen, sollten sie dort eine Arbeit mit besseren Konditionen finden können. Auch der Anteil der 25- bis 39-Jährigen, eine der produktivsten Bevölkerungsgruppen, die ähnliche Pläne hegt, ist mit fast 72 Prozent erstaunlich hoch. Für etwa 58 Prozent aller Griechinnen und Griechen insgesamt käme die Option des „Exils“ in Frage. Die Umfrage wurde unter der Allgemeinbevölkerung ab 17 Jahren in Form von Telefoninterviews und einem Online-Panel durchgeführt. (GZmf)