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General Graf von Normann

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General Graf von Normann

Von allen Nationen Europas waren Streiter herbeigeeilt, welche ihre Dienste der Freiheit Hellas’ weihten. Es waren mehrenteils Militärs, mannigfaltig erprobt, und aus vielen sprach ein reiner Enthusiasmus für die heilige Sache. Es zeichneten sich unter ihnen mehrere durch große Talente aus, die leider von den Griechen nicht erkannt wurden, denn „Ärme“ und nicht „Genies“ bedurften sie; eine unglückselige Idee, welche bald den griechischen Angelegenheiten sehr nachteilig wurde.

Dennoch bewährte die Mehrzahl eine seltene Anhänglichkeit, besonders leuchtet dadurch der General Graf Normann unter allen Franken hervor, welche auf Griechenlands Boden den Befreiungskrieg mitmachten. Er war die Blume dieser ritterlichen Schar und ein zweiter Bayard; denn davon gab er die glänzendsten Proben in Artas Gebirgen und in Navarin. Kaum war er hier mit fünfzig Männern gelandet, so bot sich die Gelegenheit dar, seine Talente und seinen Heldenmut vor den Augen Europas zu beweisen. Die Türken Modons, unterstützt von der ottomanischen Flotte, erschienen vor den Mauern dieses festen Platzes, den fast alle Griechen geräumt hatten, und selbst der Kommandant wollte das Weite suchen, denn er fürchtete für seinen Zopf – eine herrliche Handhabe, um den Kopf abzuschlagen –, als ihn der wackere Graf ernstlich an seine Pflicht erinnerte. Die Heldenschar, zum höchsten Enthusiasmus begeistert durch des Grafen Beispiel, warf sich in die Stadt, besetzte die Burg und leistete so kräftigen Widerstand, dass die Feinde mit blutigen Köpfen ihren Schlupfwinkel und das Geschwader von dreiundfünfzig Segeln die hohe See suchten.

Auszug aus unserer Neuerscheinung „Deutsche Philhellenen in Griechenland 1821-1822“

Im März 1821 beginnt der Befreiungskampf der Griechen gegen das vierhundertjährige Joch der Osmanen. Viele Menschen im Ausland demonstrieren Solidarität. Der Begriff dafür lautet Philhellenismus – ein neuartiges, ein globales Phänomen. 200 Freiwillige aus deutschen Landen reisen nach Hellas, darunter Abenteurer und Idealisten, die mit der Waffe in der Hand für die Freiheit in Griechenland kämpfen wollen. Nach der Rückkehr in ihre Heimat veröffentlichen viele von ihnen ihre Erlebnisse. Der deutsche Wissenschaftler Karl Dieterich sammelte diese Erinnerungen und gab 1929 seine Anthologie „Deutsche Philhellenen in Griechenland 1821-1822“ heraus. Mit der Neuauflage dieses Buches wird das Engagement dieser Griechenland-Freunde wieder lebendig.

Cover Philhellenen 300

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