Login RSS

Sknipes – Mücken

  • geschrieben von 
Sknipes – Mücken

Das Getier, das Ihnen den netten Abend im Freien ganz schön verderben kann, ist bekanntlich das Kunúpi. Es tritt meist im Plural auf, also die Kunúpia. Ob das schöne alt griechische Konops, von dem das Kunúpi ja abzuleiten ist, letztendlich aus dem Ägyptischen kommt, kann ich mir, wenn ich an das Nildelta denke, zwar vorstellen, muss aber hier nicht geklärt werden. Es handelt sich also um die bekannte Stechmücke, die nachts auch so schön summt und, soweit Sie keine Kunupiéra – Mückennetz haben,

Sie dann auch arg belästigt. In meiner süddeutschen Heimat nannten wir sie Schnaken, im Gemeindeutschen sind das bekanntlich Mücken, was bei uns die harmlosen Fliegen sind, die griechischen Myges. Mindestens genauso schlimm sind aber die kleinen Schwestern, die Sknipes. Auch sie stechen lebhaft und sind völlig geräuschlos. Dummerweise sind sie auch ziemlich klein, und bis Sie sie gesehen haben, sind sie auch wieder weg. Auch sie sind bereits klassisch altgriechisch als (s)knipes gut bekannt. Wenn das beste altgriechische Lexikon dabei aber von einer „Ameisenart“ (small ants) spricht, ist der Autor wohl noch nie von sknipes gebissen worden. All das wäre auch nicht so besonders aufregend, wenn nicht genau diese Viecher mit genau demselben Wort stamm im Norddeutschen so bezeichnet würden: Das sind die Gnitten bzw. Gnitzen, wobei der Wechsel von p-t im Indogermanischen ja ohnehin an der Tagesordnung ist. Zu erwähnen, dass das altgriechische Sknips auch die übertragene Bedeu tung von (s)kniecker(ig) hatte, würde nun wirklich zu weit führen.

Hans Eideneier

Nach oben

 Warenkorb