Der Medicane – Mediterraner Hurricane – unter dem Namen „Ianos“ hat in den vergangenen Tagen schwere Schäden angerichtet und Opfer gefordert. Drei Menschen verloren in Thessalien ihr Leben; eine Frau wird seit Samstag noch vermisst.
Die größten Schäden ereigneten sich auf den Ionischen Inseln sowie in der Region rund um die mittelgriechische Stadt Karditsa. In Häfen der Insel Kefalonia etwa sind innerhalb von zwei Tagen 43 dort ankernde Schiffe und Boote gesunken. Bei „Ianos“ handelt es sich um eines der stärksten mediterranen Sturmtiefs seit 1969. Seit 1982 sind insgesamt sechs Medicanes über Griechenland hinweggefegt; vier davon in den Jahren zwischen 2016 und 2020.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis wird noch vor dem EU-Gipfeltreffen (24. und 25. September) Karditsa einen offiziellen Besuch abstatten. Am Anfang dieser Woche wird auch Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) die Lage in Karditsa inspizieren. Parteifunktionäre von SYRIZA, die bereits am Wochenende vor Ort waren, stellten fest: „Es gibt keine Ausreden für verzögerte Unterstützung der Betroffenen.“ Vor allem in Thessalien kritisierte SYRIZA „mangelnde Vorbereitung und Vorbeugung“. Aus den Reihen der sozialistischen Bewegung der Veränderung wurden Maßnahmen für den Hochwasserschutz gefordert. (Griechenland Zeitung / eh)