Die Verfassungsschützer des Landes sehen sich derzeit mit einer ganzen Serie von terroristischen Anschlägen konfrontiert. Um eine Sprengladung unschädlich zu machen, die Unbekannte im Athener Vorort Zografou deponiert hatten, musste am Montag (16.12.) eine kontrollierte Sprengung durchgeführt werden. Der Tatort befand sich zwischen dem Universitätsgelände und einer örtlichen Polizeistation. Bisher gibt es dazu kein Bekennerschreiben.
Zuvor hatten Unbekannte in der Nacht gegen 3.20 Uhr einen Anschlag vor einem zweistöckigen Gebäude im westlichen Vorort Peristeri durchgeführt. Es entstanden Sachschäden an der Fassade und an einem in der Nähe geparkten Auto. Über den Hintergrund wurde nichts bekannt.
Kurze Zeit später wurden hinter der US-Botschaft im Athener Nobelstadtteil Kolonaki sieben Pkw in Brand gesetzt. Eines der Fahrzeuge erlitt einen Totalschaden. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bei Piräus. In der nordgriechischen Metropole Thessaloniki wurden mehrere Nobelfahrzeuge in Brand gesetzt, hier war der Tatort ein Autohaus.
Bereits in der Nacht vom vorigen Donnerstag auf Freitag (12./13.12.) waren Anschläge auf zwei Bankfilialen im Athener Vorort Käsariani verübt worden, wobei Geldautomaten beschädigt wurden. Die Täter hatten Flugblätter auf den Boden geworfen, auf denen ihre Solidarität gegenüber dem chilenischen Volk ausgedrückt wurde. In der Nacht zuvor war ein Sprengsatz vor dem Eingang des Wohnhauses eines Journalisten detoniert.
Doch nicht in allen Fällen glauben die Ermittler, dass die Täter dem linksextremen Umfeld zuzuordnen sind. Ebenfalls in der vorigen Woche wurde der Pkw eines verantwortlichen Beamten der Gefängnisse von Korydallos bei Athen durch einen Brandsatz schwer beschädigt. Wiederum drei Tage vorher war bereits ein Anschlag auf das Auto der Leiterin der psychiatrischen Anstalt der genannten Gefängnisse durchgeführt worden. Hier vermutet man eher, dass es sich bei den Drahtziehern um Haftinsassen handeln dürfte. (Griechenland Zeitung / eh)