Der frühere Polizist Epaminondas Korkoneas wurde am Montag (29.7.) in zweiter Instanz für den „vorsätzlichen Mord“ am damals 15jährigen Schüler Alexis Grigoropoulos einstimmig für schuldig befunden. Verhängt wurde gegen ihn eine 13jährige Haftstrafe; den größten Teil davon hat er bereits abgesessen. Die Richter haben ihm zudem wegen vorheriger guter Lebensführung und guten Benehmens mildernde Umstände zuerkannt.
Der Mord hatte sich am 6. Dezember 2008 im Athener Stadtteil Exarchia ereignet, als Korkoneas auf den Jugendlichen aus seiner Dienstwaffe schoss. Wegen fehlender Beweise hatte das Gericht am Montag hingegen den Kollegen von Korkoneas, Vassilis Saraliotis, der zum Zeitpunkt des Geschehens mit auf Streife war, für unschuldig befunden.
Die Ermordung des Schülers Grigoropoulos war der Anlass für heftige Ausschreitungen, die auch durch die internationale Presse gingen. Tagelang randalierten vermummte Chaoten in der griechischen Hauptstadt, es entstanden schwere Sachschäden. Hinzu kamen friedliche Massenproteste, an denen sich vor allem Jugendliche beteiligten. Diese wandten sich gegen Polizeiwillkür, aber auch gegen die schlechten Zukunftsperspektiven der jungen Generation. Die erst eineinhalb Jahre später offiziell ausgebrochene Finanz- und Wirtschaftskrise hatte sich bereits damals in ihren Anfängen abgezeichnet. (Griechenland Zeitung / eh)