Der legendäre „Bäcker von Kos“ ist am Sonntag im Alter von 77 Jahren aus dem Leben geschieden. Bekannt wurde Dionysis Arvanitakis in der internationalen Presse, weil er täglich Brot und Süßwaren für Asylsuchende gebacken hat, die auf ihrem Weg nach Europa von der türkischen Küste aus auf der Ägäis-Insel Kos ankommen. Er wurde für sein Engagement zum Bürger Europas des Jahres 2016 gekürt.
Der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker sprach von einem „Vorzeigebürger Europas“ mit einer „seltenen Großzügigkeit“. Arvanitakis würde das Europa verkörpern, das sich Juncker vorstelle.
Griechenlands Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos stellte fest, dass der 77jährige ein Beispiel für Humanität, Solidarität und für die griechische Kultur gegeben habe.
Arvanitakis selbst hatte in mehreren Interviews erklärt, dass er einst selbst ein Immigrant gewesen sei. Als Kind seien seine Eltern und die acht Kinder bitterarm gewesen und hätten Hunger gelitten. Aus diesem Grund habe er schließlich seine Heimat auf der Peloponnes verlassen und sei nach Australien ausgereist. Für mindestens zwei Monate habe er dort auf der Straße leben müssen. Er habe große Probleme gehabt, eine Arbeit zu finden, weil er kein Englisch sprach. In Australien hatte er seine spätere Ehefrau kennengelernt: Kos sei ihre Heimat gewesen. Mittlerweile verfügt die Familie über sieben Bäckereien, die seine vier Kinder verwalten.
Was die von ihm initiierte tägliche Verteilung von Nahrungsmitteln an die Asylsuchenden auf Kos angeht, so hatte Arvanitakis festgestellt: „Ich weiß, wie es sich anfühlt, nichts zu haben.“ (Griechenland Zeitung / eh)