Am Donnerstag ist ein Felsen von der Steilwand des weltberühmten Strandes „Navagio“ – zu Deutsch „Schiffswrack“ – auf der Ionischen Insel Zakynthos („Zante“) ins Meer und auf Teile des Strandes gestürzt.
Eine 34jährige Frau aus Tschechien wurde an der Wirbelsäule verletzt. Sie wird im Krankenhaus der Insel behandelt. Verletzt wurden auch ihr Ehemann und ihre zwei Kinder sowie drei weitere Touristen, die jedoch nur stationär im Krankenhaus behandelt wurden. An Suchaktionen nach möglichen weiteren Opfern haben sich acht Feuerwehrmänner- und Frauen sowie Mitglieder von zwei Katastrophensondereinheiten beteiligt; auch ein Spürhund war im Einsatz. Augenzeugen hatten zunächst von drei vermissten Personen berichtet. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden und die Suchaktion wurde am Donnerstagabend beendet.
Die Gemeinde von Zakynthos hat unterdessen bis auf weiteres den Zugang zum Strand untersagt. Derzeit sind nur noch Ausflugsboote in der Bucht von Navagio erlaubt; die Touristen dürfen jedoch nicht am Strand aussteigen bzw. nicht an Land gehen.
Außer Navagio sind mindestens sieben weitere beliebte griechische Strände durch eventuelle Felsabbrüche oder Steinschläge bedroht. In den meisten Fällen wird mit kleinen Schildern auf die Gefahrensituation hingewiesen. Auf diesen steht in etwa „Betreten auf eigene Gefahr“ oder „Vorsicht! Gefährliche Felsen“. Solche Schilder gab es auch in Navagio.
Der Seismologe Efthymios Lekkas hat in einem Fernsehinterview erklärt, dass im Ionischen Meer etwa der Strand „Porto Katsiki“ auf Lefkada und „Myrtos“ auf Kefallonia durch Steinschläge oder Felsabbrüche gefährdet seien. Als vorbeugende Schutzmaßnahmen schlägt er u. a. vor, solche Strände in Zonen aufzuteilen: An gefährdeten Stellen müsse demnach der Zutritt ausdrücklich unterstellt werden. (Griechenland Zeitung / eh)