Am Dienstag ist es in vielen Teilen Griechenlands zu Demonstrationen gekommen; in einigen Städten wie etwa Athen, Thessaloniki, Volos und Heraklion auf Kreta gab es auch Ausschreitungen zwischen vermummten Chaoten und der Polizei. Anlass war der achte Jahrestag des Todes des damals 15jährigen Schülers Alexandros Grigoropoulos durch einen Schuss, den ein Polizist aus seiner Dienstwaffe abgefeuert hatte.
In Athen ist es zu drei separaten Kundgebungen am Mittag, am Nachmittag und am Abend gekommen. Beteiligt waren überwiegend Schüler und Personen, die der außerparlamentarischen Linken nahe stehen. Um 21 Uhr hat eine Demonstration an jenem Ort im Athener Stadtteil Exarchia stattgefunden wo Grigoropolos am 6. Dezember 2008 erschossen wurde.
Im Rahmen von Auseinandersetzungen zwischen vermummten Chaoten und Ordnungshütern wurden in Athen insgesamt 23 Personen festgenommen; 10 wurden anschließend in Haft genommen. Mindestens ein Polizist wurde verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.
In Alarmbereitschaft gewesen sind etwa 3.000 Polizisten. Die Ordnungshüter hatten am Wochenende in einem Hochhaus 149 bereits fertiggestellte Molotow-Cocktails sichergestellt, die höchstwahrscheinlich am Dienstag, den 6. Dezember, zum Einsatz kommen sollten. Mutmaßliche Mitglieder anarchistischer Gruppierungen hatten zudem an den Windschutzscheiben einiger Pkw’s, die in Exarcheia geparkt waren, Zettel festgeklemmt. Darauf riefen sie die Einwohner dazu auf, „ihr kleines privates Gefängnis“ an einem anderen Ort zu parken. Begründet wurde das damit, dass im Viertel ein „militärischer Angriff“ stattfinden werde. Gleichzeitig wurden die Bürger zur „Teilnahme am Widerstand“ aufgerufen. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)