Griechische Sandália á la Sappho
In Passows Handwörterbuch der Griechischen Sprache zum Wort sandalia (σανδάλια), der Pluralform von sandali, lesen wir: „eine starke hölzerne oder lederne Sohle, die mit Riemen um den Oberfuß gebunden wurde, eine ursprünglich tyrrhenische Tracht, die vor Xerxes’ Zeit Eingang fand und von beiden Geschlechtern, vorzugsweise aber von den Frauen, getragen wurde, zu deren Schmuck sie gehörte.“
Kotopuládiko
Der berühmte altgriechische Hahn – alektryón (αλεκτρυών), der nicht zuletzt aus dem Neuen Testament durch sein dreimaliges Krähen bekannt ist, wurde im Mittelgriechischen durch den petinós (πετεινός) ersetzt. Was schlicht ein „Flieger“ ist. Doch es gab im Altgriechischen noch ein sehr seltenes Wort für eben diesen Gockel: kóttos. Das feminine Pendant, kótta, für die Henne, trat erst in der Neuzeit seinen Siegeszug an und wird heute mit einem t geschrieben.
Der Pappenstiel des Löwenzahns
Die frischgrünen Blätter des Löwenzahns, die zusammen mit ihrer herausgeschnittenen Wurzel im Frühjahr in Griechenland gesammelt, gesäubert, in Salzwasser gekocht und als „Gemüse“, sprich Salat, angerichtet mit Olivenöl und Zitrone, verspeist werden, sind ein besonderer Leckerbissen.
Die Doppelung der Kosenamen
Wer sich mit Verwandtschaftsbezeichnungen beschäftigt, wird den sprachwissenschaftlichen Begriff „mit kosender Doppelung“ begrüßen. Kommt er doch zur Geltung nicht nur bei Mama (μαμά), Papa (μπαμπάς), Jajá (γιαγιά) – Oma, Pappoús (παππούς) – Opa, sondern auch bei Tante, die zwar von französisch tante kommt, letztlich aber als ante aus lateinisch amita abzuleiten ist.
In fünfzehn Tagen ...
Wenn wir uns se dekapénte méres, also in fünfzehn Tagen wieder treffen wollen, muss jedem klar sein, dass das in zwei Wochen bedeutet. Nun hat auch in Griechenland die Woche sieben Tage. Umso merkwürdiger ist dieser Begriff fünfzehn Tage. Es gibt dazu auch extra noch ein Substantiv: Dekapenthímero – 15 Tage als Einheit.