Fassaría – φασαρία
Es vergeht kaum ein Tag in einem griechischen Haushalt, Büro oder einer Familie, an dem nicht von einer fassaría die Rede ist. Der häufigste Gebrauch ist gewiss im Ausdruck kano fassaría – fassaría machen, wenn man diese nicht machen soll oder einem anderen sagt, dass auch er dies besser unterlasse. Die Bandbreite des Begriffs ist die von (mit der Verneinung mi) „stell dich nicht so an!“ über „er – sie – es hat alles durcheinander gebracht“, „willst du dich vielleicht jetzt mit mir anlegen?“ bis „warum hast du mir das eingebrockt?“
Epi-, Pandemie und Korono-iós
Perikles starb bekanntlich an der im Jahr 429 v. Chr. in Athen grassierenden Pest (loimós). Pest und Cholera (aus griech. choléra – chole ist die Galle) waren Seuchen, die nicht nur einmal der Geschichte der Menschheit eine neue Ausrichtung gaben. Die altgriechische epidemia hatte zunächst die Bedeutung „der Aufenthalt an einem Ort“, genau eigentlich „im gleichen Demos“, und war dann schon in der antiken medizinischen Literatur bei Hippokrates und Galen die „Verbreitung von Krankheiten unter der breiten Bevölkerung“. Älter ist allerdings das Adjektiv epidemios, das schon bei Homer im Sinne von „häuslich“ auftritt, bei Hippokrates aber dann auch für Seuchen in Gebrauch ist, die sich über „ein ganzes Land“ erstrecken.
Ab ins Dorf – Chorió
Wenn wir in Griechenland ins Dorf (Chorió – das o offen wie in Mord) fahren, bedeutet das nicht nur so viel wie „Wir fahren aufs Land“, sondern oft ist damit das Dorf gemeint, in dem man entweder das väterliche Haus (patrikó spiti) hat(te), oder aber auch zumindest eine Wohnung gekauft oder – in den selteneren Fällen – angemietet hat. Mit dem Begriff Chorió verbindet sich in allen diesen Fällen das Gefühl des Raus aus dem städtischen Verkehrschaos, frische Luft und Bewegungsfreiheit.
Toi toi toi und chtipa xilo!
Αlle um Sie herum haben die Grippe oder sind stark verschnupft, nur Sie hat´s noch nicht erwischt. Damit würde ich an Ihrer Stelle aber nicht so angeben, denn das kann sich bekanntlich schnell ändern. Wenn Sie aber unbedingt sagen müssen, wie gut es Ihnen immer noch geht, werden Sie dies mit einem kräftigen toi toi toi begleiten und versuchen, dabei mit dem Knöchel Ihrer Hand auf ein nächstgelegenes Holz zu schlagen. Genau dasselbe erleben wir in der gleichen Situation wie im englischsprachigen Raum mit touching wood und im französischsprachigen Raum mit toucher du bois auch in Griechenland.
Brisóla und Suvlákia
Auch diese beiden Wörter sind, vergleichbar mit Käfftädes und Bifftäki, im Griechischen Fremdwörter, das eine, brisóla (μπριζόλα), kommt von dem venezianischen brisiola, suvlaki (σουβλάκι) geht letztendlich auf das lateinische subula zurück. Die Brisola entspricht dem deutschen (Schweins-)Kotelett, was wir auch mit „Rippenstück“ bezeichnen und, wenn es klein ist, auch mit „Rippchen“.