Prof. Eideneier bei der GGAD in Düsseldorf: „Las Aristoteles Bücher?“
Die Gesellschaft Griechischer Autor:innen in Deutschland e.V. (GGAD e.V.) veranstaltet am 29. September um 15 Uhr im im zakk (Kneipe) eine Lesung, um in den literarischen Herbst zu starten. Gast ist der langjährige Autor der Griechenland Zeitung, der Byzantinist, Neogräzist und literarische Übersetzer Prof. Hans Eideneier.
Pontische Kartoffeln
Als die spanischen Amerika-Entdecker im 16. Jahrhundert ein paar von jenen essbaren und sehr nahrhaften Erdknollen dem Papst in Rom zukommen ließen, fragte dieser nicht nach deren Namen, sondern ließ seinen Chefbotaniker eine Ähnlichkeit mit vergleichbaren Erdfrüchten fest stellen. Das waren zunächst einmal die Trüffel, die im gelehrten Latein tatsäch lich terrae tuber (Erdknolle) hießen und von weniger Gelehrten tartufo genannt wurden.
Blätterteigspinatpastete
Ich gehe einfach mal davon aus, dass Sie immer schon wissen wollten, ob, und wenn ja, wie der deutsche Spinat mit dem griechischen Spanáki zusammenhängt. Das „ob“ kann sogleich in ein „und ob!“ verwandelt werden, für das Wie muss ich weiter ausholen.
Bitte bezahlen!
In so gut wie allen Lehrbüchern des Griechischen soll das Verlangen nach der Rechnung mit dem schwierigen Ausdruck ton logariasmó parakaló bewerkstelligt werden. Viel häufiger und viel einfacher ist natürlich na plirósso, was allerdings nicht sehr höflich klingt und vor allem, wenn es von einem Deutschen gesagt wird, nicht klar zum Ausdruck bringt, dass Sie die Absicht haben, die ganze Runde zu schmeißen. Das wäre allerdings in jedem Fall angebracht, um sich nicht dem griechischen Vorurteil gegenüber der in Deutschland angeblich nicht so furchtbar tollen Gastfreundschaft auszusetzen. Bekanntlich heißt das Bezahlsystem „Jeder für sich – getrennte Kasse“ bei gemeinsamen Essens- und Trinkerrunden – vielleicht doch nicht ganz zu Unrecht – im Griechischen „to germanikó“: das deutsche System.