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Defizitäre Kassen sind Ursache für neue Steuererhöhungen Tagesthema

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Defizitäre Kassen sind Ursache für neue Steuererhöhungen
Am heutigen Montagnachmittag tagt der Ministerrat der Regierungspartei PASOK. Hauptgesprächsthema sind die neuen Maßnahmen, die der Premierminister und PASOK-Vorsitzende Jorgos Papandreou am Wochenende während der Internationalen Thessaloniki Messe (DETH) angekündigt hat. Dazu zählen vor allem neue Sonder-Immobiliensteuern zwischen 50 Cent und 10 Euro pro Quadratmeter. Diese sollen für die kommenden zwei Jahre zur Anwendung kommen. Eingetrieben werden diese Steuern über die Stromrechnungen.
en. Dadurch sollen zusätzliche Einnahmen von 2 Mrd. Euro in die defizitären Staatskassen gespült werden.
Diese Maßnahmen stieß auf heftige Kritik in der Öffentlichkeit, aber auch bei den Politikern. Der PASOK-Parlamentarier Nikos Salagiannis kommentierte zum Beispiel, dass doch lieber diejenigen etwas beisteuern sollten, die während der Finanz- und Wirtschaftskrise 70 Mrd. Euro ins Ausland transferiert haben. Der Vorsitzende der Vereinigung der Immobilienbesitzer, Stratos Paradias, vertrat in einem Radiointerview eine ähnliche Meinung: „Wir sind für Maßnahmen, die jeden dazu zwingen, einen kleinen Anteil beizusteuern. Wir sind aber gegen vernichtende Maßnahmen, die nur einen bestimmten Personenkreis dazu verpflichten, Geldsummen zu zahlen, die sie gar nicht besitzen.“
Gegen die Erhöhung der Stromrechnungen, um diese Immobiliensteuer einzutreiben, wurde auch scharfe Kritik aus den Reihen der Stromgesellschaft DEI laut. Der Gewerkschaftsvorsitzende der DEI, Nikos Fotopoulos, gab bekannt, dass sich das Unternehmen zur Wehr setzen werde. Man werde sich entweder weigern, die vorgesehenen Rechnungen auszudrucken, oder den Strom bei jenen abzuschalten, die die Zusatzsteuern nicht bezahlen.

Wachsender Widerstand gegen Sparmaßnahmen

Das Beispiel zeigt u.a. auch, auf welchen Widerstand die Regierung stößt, um ins Auge gefasste Maßnahmen in der Praxis umzusetzen. Dabei kommt es immer wieder zu „Aufweichungen“ der geplanten Maßnahmen. So will die Regierung für alle Angestellte der öffentlichen Hand mit dem gleichen Bildungsstand und der gleichen Arbeitserfahrung ein einheitliches Gehalt einführen. Nun gab der stellvertretende Finanzminister Filippos Sachinidis bekannt, dass Armeeangehörige und die Ärzte des öffentlichen Gesundheitssystems von dieser Regelung nicht betroffen seien. Für Ausnahmeregelungen machen sich auch die Mitarbeiter der Steuer- und Zollämter stark. Diese führen am Montag und am Dienstag eine 48-stündige Arbeitsniederlegung durch.
Ein 48-stündiger Streik der Arbeitskräfte mit Zeitverträgen der Stadtreinigung Athen wurde unterdessen per Gericht als illegal eingestuft. Nun wollen die Betroffen bis Mittwoch lediglich vierstündige Arbeitsniederlegungen durchführen. Sie setzen sich mit ihren Protesten gegen „ungerechte Entlassungen“ ein. Der Bürgermeister der Stadt Athen Jorgos Kaminis erklärte dazu, dass nicht er derjenige sei, der dieses Problem verursacht habe und dass er allein das Problem nicht lösen könne. Dabei verwies er auch auf die wichtige Rolle der Zeitangestellten der Stadt Athen, die „andauernden, konstanten Bedürfnissen der Bürger gerecht werden“.
Gegen eine Liberalisierung im Taxigewerbe protestieren weiterhin die Besitzer von Taxilizenzen. Sie führen so genannte „Überraschungsaktionen“ auf verschiedenen Straßen Athens durch. Sie kündigten an, im Rahmen ihrer 48-stündigen Arbeitsverweigerung ein regelrechtes Straßenchaos auf Athens Straßen zu verursachen. (GZeh, Foto: Eurokinissi, Archiv)

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