Um den Klimaschutz voranzutreiben, braucht es „starke Signale“. Diesem Credo folgend arbeitete das Ministerium für Umwelt und Energie nun einen neuen Gesetzesentwurf aus, der den Bau von Anlagen für erneuerbare Energiequellen (EE) beschleunigen soll. Die nötigen Genehmigungsverfahren sollen auf zwei Jahre reduziert werden; früher musste man durchschnittlich mit fünf rechnen.
Die Phasen eines Projekts können darüber hinaus parallel abgewickelt werden, während zuvor die Vergabe von Genehmigungen nur in aufeinanderfolgenden Verfahren erfolgen konnte. Die Investoren eines Projekts werden schließlich durch ein neues, digitales Informationssystem gründlicher kontrolliert, damit Fristen besser eingehalten werden können und die Gefahr für Verzögerungen minimiert wird. Die Latte für die angepeilten Ziele des Nationalen Energie- und Klimaplans Griechenlands werden mit den neuen Regelungen, die unter dem Motto „Vereinfachung-Digitalisierung-Beschleunigung“ firmieren, höher gelegt – u. a. anderem wegen der Ukraine-Krise und den damit einhergehenden Bemühungen um eine Reduzierung der Abhängigkeit von russischem Erdgas. Nicht zuletzt müsse nach Ansicht des Ministeriums schneller gehandelt werden, um schwerwiegende Konsequenzen des Klimawandels hintanzuhalten. Aktuell sind in Hellas 10 Mrd. Euro an grünen Investitionen geplant. Diese Projekte mit einer Gesamtkapazität von 12 GW sollen bis zum Ende des Jahrzehnts umgesetzt werden. Unter Berufung auf Daten des Verwalters für Erneuerbare Energiequellen DAPEEP berichtete die Wirtschaftszeitung „Naftemporiki“, dass 2019 rund 905 MW durch EE-Anlagen in Betrieb genommen wurden. Im Jahr 2020 konnte trotz der Corona-Pandemie ein weiteres GW ins Netz eingespeist werden, im Jahr 2021 waren es weitere 1,2 GW. Unter Berücksichtigung der im Bau befindlichen Anlagen soll in diesem Jahr die grüne Energie zum ersten Mal die 10 GW überschreiten. Umwelt- und Energieminister Kostas Skrekas erwartet, dass bis Ende 2022 neue Projekte mit einer Leistung von 2 GW entstehen werden. (GZlz/rs)