Das hochverschuldete Griechenland muss dringend sein Problem mit der Müllentsorgung lösen. Am 2. Dezember will der Europäische Gerichtshof eine Strafe in Höhe von 22 Millionen Euro über Griechenland verhängen. Grund dafür ist, dass etwa 50 illegale Mülldeponien im Lande noch immer in Betrieb sind.
Zusätzlich muss das Land wegen dieser Müllhalden 54.450 Euro pro Tag zahlen. Nun versucht das Umweltministerium, den Schaden so gut es geht zu begrenzen. Aus diesem Grund sollen ab sofort alle Deponien in Zentralgriechenland sowie in Makedonien und Thrakien schließen.
Mit dem größten Problem ist jedoch die Peloponnes konfrontiert. Hier existieren mindestens 18 illegale Müllhalden. Den Gemeinden stehen keine Alternativen zu Verfügung, wo sie den Müll anderweitig entsorgen könnten. Auch auf den kleineren Inseln bekommt das Thema der Müllentsorgung neue Dimensionen. Die dortigen Gemeinden müssen allem Anschein nach ihren Abfall auf in der Nähe liegende Großinseln transportieren und dort entsorgen lassen.
Um die hohen Strafen zu vermeiden, werden derzeit in vielen Teilen des Landes modernere Müllhalden errichtet. Bürgerinitiativen und namhafte Wissenschaftler monieren jedoch in einigen Fällen, dass diese zum Teil in äußerst ungünstigen Lagen gebaut werden: zum Beispiel neben Flussbetten von Winterflüssen, die im Winter Hochwasser führen können – so etwa in der Nähe von Selianitika auf der nördlichen Peloponnes, wo in der Gegend Papanikolou eine derartige Kippe entsteht.
Ein weiteres Problem bei der Müllentsorgung in Griechenland ist auch das ungenügende Recycling (lediglich 16 %). Zudem werden nur 2 % kompostiert, während 72 % des Mülls auf den bereits überfüllten griechischen Müllhalden verkippt werden.
Zum letzten Mal war Griechenland im Jahre 2005 wegen des Betriebs von damals 1.125 illegalen Müllkippen per Gericht verurteilt worden.
(Griechenland Zeitung / eh, Archiv-Foto: Eurokinissi. Diese Aufnahme zeigt eine illegale Müllkippe in der Nähe von Nafplion, Peloponnes.)