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Investitionen in Infrastruktur soll Tourismus in Griechenland stärken Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel) entstand auf der Insel Limnos. Unser Archivfoto (© Griechenland Zeitung / Jan Hübel) entstand auf der Insel Limnos.

Griechenland blickt hoffnungsvoll auf eine weitere gute touristische Saison. So werden allein aus Deutschland etwa 10 Prozent mehr Urlauber erwartet als das 2023 der Fall war. Zudem rechnet man mit knapp sechs Millionen Kreuzfahrttouristen. Vertreter der Urlaubsbranche setzen sich jedoch für mehr Investitionen in der Infrastruktur ein.

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Auf der Insel Milos

Griechenland gehört zu den europäischen Ländern, die am stärksten vom Tourismus abhängig sind. Das geht aus einer Studie der Universität der Ägäis hervor. Demnach hatte die Reisebranche 2019 mit 7,5 % zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen; der EU-Durchschnitt liegt bei etwa 5 %. Vor diesem Hintergrund sei ein langfristiger strategischer Plan für die Reisebranche unausweichlich, erklärten die Verfasser der Studie. Am meisten betroffen von dieser Situation seien vor allem die Süd-Ägäis und die Ionischen Inseln; 2022 seien dort 25 % bis 30 % der Bevölkerung mit dem Tourismus beschäftigt gewesen. Aus diesem Grund seien viele Inseln auch mit dem Problem einer erhöhten Bauaktivität konfrontiert.
Außerdem ist Trinkwasser auf vielen Inseln ein sehr rares Gut. Hinzu kommt das Abfallproblem, das in vielen Fällen neuer Lösungen bedarf. Dies alles könnte eine langfristige Tragfähigkeit des Tourismus in Mitleidenschaft ziehen, so die Schlussfolgerung der Studie, wenn man nicht gegensteuere. Als Alternative werden alternative Tourismus-Formen vorgeschlagen. Dazu zählen etwa der Agrartourismus und der Kultur-Urlaub, um einer Abhängigkeit vom Massentourismus auszuweichen.

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Auf Tinos

Zunehmender Kreuzfahrttourismus
Unterdessen wird in Griechenland immer stärker auch der Kreuzfahrttourismus ausgebaut. Für das laufende Jahr werden 5,8 Millionen Urlauber in Griechenland erwartet, die auf diesem Wege ins Land gelangen. 2024 lag deren Zahl noch bei 5,55 Millionen.
Selbst nach der jüngsten Erdbebenserie vor Santorini scheint die Nachfrage nahezu ungebremst. Diese Ägäis-Insel dürfte auch weiterhin eine sehr beliebte Destination für Kreuzfahrttouristen bleiben. Nachdem Seismologen für Santorini Entwarnung gaben, wird dort die Kreuzfahrtsaison am 22. März eröffnet. Stornierungen soll es bisher keine gegeben haben. Als Ausweichmöglichkeiten sollen für einen Notfall Häfen etwa auf Kreta, Rhodos als auch Samos dienen. Während der Erderschütterungen auf Santorini waren im Februar zwei Kreuzfahrtschiffe in andere Häfen umgeleitet worden.

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Auf Andros

Investition in die Infrastruktur
Unterdessen gibt es auch optimistische Signale aus Deutschland für die griechische Ferienindustrie. Auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin (ITB) wurde bekannt, dass die Vorbuchungen für das laufende Jahr bisher ein Plus von mehr als 10 % im Vergleich zu 2023 verzeichnet haben. Der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr (EOT) zufolge hatten im vergangenen Jahr mehr als fünf Millionen Urlauber aus Deutschland die „schönsten Tage des Jahres“ in Griechenland verbracht.
In einem Interview der touristischen Internetseite money-tourism.gr hatte der Präfekt der Ionischen Inseln Jannis Trepeklis im Rahmen der ITB die Auffassung vertreten, dass die Steuereinnahmen, die aus der Reisebranche erwirtschaftet werden, in die Infrastruktur investiert werden sollten. Die könne etwa den Ionischen Inseln zu mehr Wachstum verhelfen. Auch er zeigte sich über die Vorbuchungen durch den deutschen Markt sehr zufrieden. Der Vizepräfekt von Kreta Kyriakos Kotsoglou, der dort für Tourismusfragen verantwortlich ist, stellte seinerseits gegenüber money-tourism.gr fest, dass die Verbindung zwischen Kreta und Deutschland durch neue Flüge weiter ausgebaut wird. Auch er setzte sich für den Ausbau der Infrastruktur im touristischen Bereich ein. Kreta beschrieb er zudem als eine Destination, die man das ganze Jahr über besuchen könne. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)


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