Agrafa ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „unbeschriebenes Blatt“. Nur wenige Touristinnen und Touristen „verirren“ sich in diese wunderschöne Region Mittelgriechenlands. Auf der Suche nach einem authentischen, noch nicht vom Massentourismus beeinträchtigten Teil Griechenlands wird man hier fündig. Unter freundlichen Menschen in einer alpin anmutenden Umwelt fühlt man sich einfach wohl.
Auf einem Sommerfest in einem Dorf am Olymp lerne ich Vassilis Tsantilas kennen. Ein großgewachsener 67-jähriger Man, schlank und freundlich. Mein Gesprächspartner war einst Bürgermeister eines Gemeindeverbandes der Gebirgsregion von Agrafa im Süden Thessaliens, und lädt mich spontan ein, mir die Schönheiten seiner Heimat zu zeigen. Der Name Agrafa geht auf die Türkenherrschaft zurück, erzählt mir der ehemalige Kommunalpolitiker. „Wir waren von der Besatzung damals kaum betroffen. Wir mussten keine Steuern zahlen und waren demzufolge in den Steuerlisten der Osmanen nicht registriert. Daher stammt der Name: ágrafa – die nicht Eingetragenen“, erklärt er mir. Und eine Kurzcharakteristik der Menschen hat er ebenfalls parat: „Wir sind freundlich Fremden gegenüber, patriotisch, fleißig und häuslich“, meint er und fügt hinzu: „Außerdem hassen wir es, Schulden zu machen.“ Wenige Tage nach dem Sommerfest reise ich mit meiner Frau Ursula nach Karditsa, der dem Agrafa-Gebirge vorgelagerten Provinzmetropole. Vassilis will uns innerhalb von drei Tagen so viel wie möglich zeigen.
Die gesamte Reportage über die Agrafa-Region von Thessalien und Evrytania finden Sie in unsrem neuen Griechenland Journal Nr. 11.
Mit mehr als 20 spannenden Reportagen, Portraits, Interviews, mit Beiträgen zu Musik, Geschichte und Kulinarik sowie vielen Geheimtipps bietet das Griechenland Journal 11 wieder neue Einblicke in Ihr Lieblingsland am Mittelmeer!