Die griechische Regierung will Gemeinden unterstützen, die in abgelegenen Bergregionen liegen. Das bekräftigte Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch (4.5.) während eines Treffens mit 33 Bürgermeistern solcher Gemeinden, die alle weniger als 10.000 Einwohner zählen.
Der Regierungschef erklärte, dass ihnen 375 Millionen Euro zur Verfügung gestellt würden, um u. a. ihre Infrastruktur aufzuwerten. Dazu zählen etwa die Kanalisation sowie das Straßennetz. An dem Treffen hatten sich u. a. die Bürgermeister von Epidaurus, Metsovo, Konitsa, Nestorio, Plastiras-See, Anogia, Prespes sowie Distomo und Arachova beteiligt.
Einig waren sich die Gesprächspartner darin, dass Griechenland eine touristische Destination für das ganze Jahr werden könne; einen wichtigen Beitrag dazu könnten auch entlegene Bergdörfer leisten. Vor allem die unverbrauchte Natur und der Respekt vor der Umwelt, die lokale Architektur, aber auch die Gastronomie wurden als Pluspunkte hervorgehoben.
In einer separaten Veranstaltung hatte die Präsidentin der Griechischen Fremdenverkehrszentrale (EOT) Angela Gerekou in dieser Woche Motive beschrieben, die vor allem die jüngere Generation nach Griechenland ziehe: Erfahrungstourismus im weiteren Sinne und das Gefühl, den lokalen Gemeinden anzugehören. Zudem informierte sie darüber, dass für die erste Hälfte des Monats Mai bereits eine Millionen Touristen aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Frankreich einen Urlaub nach Griechenland gebucht hätten.
In einem Interview meldete sich auch Tourismusminister Vassilis Kikilias zu Wort. Er erklärte, dass die touristische Saison dieses Jahr bereits eher als sonst begonnen habe. Reguläre Flüge aus den USA und Kanada sollen demnach bis zum Dezember aufrechterhalten werden. Dies gehe damit einher, die touristische Saison entsprechend auszudehnen.
Der Londoner Tourismuskonzern Thomas Cook schätzte ein, dass die Reisebranche in Hellas vom Krieg in der Ukraine nicht beeinträchtigt werden dürfte. Laut einer Erhebung des Unternehmens würden Reisende für einen Urlaub in Griechenland durchschnittlich 2.600 Euro ausgeben; fünf Prozent mehr als im letzten Jahr. Eine besonders hohe Zunahme würden vor allem Destinationen wie Rhodos, Kos, Kreta, Santorini und Korfu melden.
Im vergangenen Jahr hatten trotz aller Einschränkungen durch die Corona-Pandemie immerhin noch 14,7 Millionen Menschen ihren Urlaub in Hellas verbracht. Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 10,65 Milliarden Euro. Dies geht aus einer Studie des Instituts des Verbandes der griechischen Touristik-Unternehmen (Insete) hervor. – In diesem Jahr dürften diese Werte gehörig überboten werden. (Griechenland Zeitung / eh)