Am Mittwoch stellte die EU-Kommission Orientierungshilfen vor, die die europäische Tourismusbranche inmitten der Corona-Pandemie stärken sollen. Die Regierung in Athen begrüßte die unterbreiteten Richtlinien und kündigte in den kommenden Tagen einen Gesamtplan für den nationalen Tourismus an.
„Der diesjährige Sommer, wird anders als der des letzten Jahres verlaufen.“ Das stellte Regierungssprecher Stelios Petsas am Mittwoch (13.5.) nach der Ankündigung der EU-Richtlinien der Europäischen Kommission für den Tourismus in Europa fest. Hintergrund dafür ist die Corona-Pandemie. Damit sollen unverbindliche Orientierungshilfen gegeben werden, um ein „sicheres Reisen“ und einen „Aufschwung des europäischen Tourismus zu gewährleisten“, wie es in einer Pressemitteilung der Kommission heißt. Auf dieser Grundlage solle ein „Gefühl von Vertrauen und Sicherheit“ bei der Reise gegeben werden.
Der griechische Gesamtplan
Mit Bezug darauf sagte Petsas, dass seine Regierung in den kommenden Tagen einen Gesamtplan für den Tourismus vorlegen werde. Dieser solle sowohl den Neuanlauf der griechischen Reisebranche fördern als auch die öffentliche Gesundheit schützen sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen stützen.
Begrüßt wurden die Richtlinien der EU auch vom oppositionellen Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA). Katerina Notopoulou, die das Ressort für Tourismusfragen leitet, sprach von einem „ersten positiven Schritt“.
Gefördert werde allerdings eher der inländische Tourismus, kritisierte sie. Außerdem mahnte sie eine Stärkung des nationalen Gesundheitssystems an. Dies sei die Voraussetzung für eine Wiederbelebung der Reisebranche in Griechenland.
Auch die sozialistische Bewegung der Veränderung (KinAl) begrüßte die Orientierungshilfen aus Brüssel. Pressesprecher Pavlos Christidis rief die Regierung dazu auf, Maßnahmen anzukündigen, mit denen der Tourismus gefördert werde. Er verwies darauf, dass seine Partei bereits entsprechende Vorschläge unterbreitet habe.
Entscheidende Bedeutung des Tourismus
Aus der zitierten Pressemitteilung der EU-Kommission geht u. a. hervor, dass Reisen, Verkehr, Unterkunft, Verpflegung, Freizeit- oder Kulturangebote in Europa mit fast 10 % zum Bruttoinlandprodukt der EU beitragen. 267 Millionen Europäer (62 %) unternehmen demnach jährlich mindestens eine private Reise; 78 % der Europäer verbringen ihren Urlaub in ihrem Heimatland oder in einem anderen Land innerhalb der EU.
Mit Verweis auf die Welttourismusorganisation wird im Bericht festgestellt, dass die internationalen Besucher um 20 bis 30 % zurückgegen würden. Das entspreche weltweiten Verlusten der Reisebranche in der Größenordnung von 280 bis 420 Mrd. Euro. (Griechenland Zeitung / red)