Griechenland / Athen. Eine Anfrage an die Europäische Kommission
stellte der Europaparlamentarier der Nea Dimokratia, Jorgos
Koumoutsakos, bezüglich der in den letzten Tagen an die
Öffentlichkeit gekommenen Pläne des türkischen Militärs aus dem
Jahre 2003. Daraus geht hervor, dass das türkische Militär mit dem
Gedanken spielte, in Thrakien und in der Ägäis einen heißen
Zwischenfall – ähnlich wie 1996 bei den Felseninseln Imia – zu
provozieren. Der Europaparlamentarier bezeichnet diese Pläne als
„gefährlich“. Sie seien die Fortsetzung der türkischen Politik, mit
einem „Kriegsgrund“ zu drohen.
en. Desweiteren bestünde ein enger
Zusammenhang zu den „quantitativ und qualitativ zunehmenden
Verletzungen des griechischen Luftraumes“ durch türkische
Kampfflugzeuge. Enthüllt worden waren die Pläne des türkischen
Militärs in den letzten Tagen durch die türkische Zeitung „Taraf“.
Vorgesehen war offenbar, einen Teil des Evros-Gebietes in
Nordgriechenland zu besetzen und Zusammenstöße mit dem griechischen
Militär zu provozieren. Diese Szenarien unter dem Codenamen
„Vorschlaghammer“ sollen vor allem darauf abgezielt haben, die
Regierung Erdogan zu stürzen. Ein weiteres Ziel sei es gewesen, die
„nationalen Gefühle der türkischen Bevölkerung zu stärken" und zur
„nationalen Geschlossenheit“ beizutragen. Als Beweise für diese
Pläne führt die linksliberale Zeitung 175 Seiten umfassende
Gesprächsabschriften an. Der türkische Generalstab bestätigte, dass
diese Pläne bis 2006 bei Seminaren für die Ausbildung von
Offizieren benutzt worden seien –Vermutung, dass es sich um
Umsturzpläne gehandelt habe, wurden dementiert. (GZeh)