Login RSS

Premier Papadimos bei den Griechen beliebt – Großparteien verlieren an Einfluss Tagesthema

  • geschrieben von 
Premier Papadimos bei den Griechen beliebt – Großparteien verlieren an Einfluss
Griechenlands Ministerpräsident Loukas Papadimos ist einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage zufolge bei den Griechen beliebter als die Führer der beiden großen Parteien. Letztere verlieren bei den Wählern immer mehr an Einfluss. Der parteilose griechische Ministerpräsident Loukas Papadimos (siehe Foto), der seit nunmehr einem Monat die Übergangsregierung des von der Finanzkrise geschüttelten Griechenlands anführt, scheint bei den Wählern weitaus populärer als die Politiker seines Landes. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts MARC zufolge, die in der Sonntagszeitung „Ethnos tis Kyriakis“ veröffentlicht wurde, gaben fünf von zehn Befragten an, dass sie Papadimos für den geeignetsten Premierminister halten und dass sie diesen unterstützen würden, falls er bei den kommenden vorverlegten Parlamentswahlen als Vorsitzender einer Parteienkoalition antreten werde. Im Vergleich mit dem ND-Vorsitzenden, Antonis Samaras, votierten 54,3 % der Befragten für Papadimos und 21,7 % für Samaras.
padimos und 21,7 % für Samaras. Im Vergleich mit dem PASOK-Vorsitzenden Jorgos Papandreou votierten 71,8 % für Papadimos und nur 3,8 % für Papandreou.
Würden zum gegenwärtigen Zeitpunkt Wahlen stattfinden, kämen ND und PASOK gemeinsam lediglich auf 31,7 % der Wählerstimmen (ND: 20,7 %, PASOK: 11 %). Bei den Parlamentswahlen vor zwei Jahren hatten beiden Parteien zusammen noch 77,39 % der Stimmen auf sich konzentrieren können.
Trotz der günstigen Werte für den parteilosen Premierminister Papadimos sieht sich dessen Regierung scharfer Kritik ausgesetzt. Die linken Parteien argumentieren, dass diese „illegal“ sei, weil sie vom Volk „nicht legitimiert“ worden sei. Kritik wird aber selbst von Mitgliedern der Regierung, in der PASOK, ND und LAOS vertreten sind, geäußert. In den letzten Tagen beschwerten sich mehrere Minister, dass diese Regierung zu schwerfällig sei, um ihre Aufgaben zu erfüllen.


Gesundheitsminister für schnellen Wahltermin
Am Wochenende betonte etwa Gesundheitsminister Andreas Loverdos (PASOK) in einem Interview gegenüber der Zeitung „Proto Thema“, er befürchte, „dass die Regierung Zeit verliert“. Seiner Ansicht nach sollten bis spätestens März 2012 vorverlegte Parlamentswahlen durchgeführt werden. Warnend stellte er fest: „Das Land kollabiert. Wenn es in den Jahren 2012 und 2013 zu keinem Wachstum kommt, werden grundlegende Infrastrukturen in Gesundheit, Bildung und der Kommunalverwaltung schließen“. – Loverdos gilt als einer der aussichtsreichsten Anwärter auf das Amt des Vorsitzenden der PASOK.

Bildungsministerin verteidigt Übergangsregierung
Bildungsministerin Anna Diamantopoulou hingegen verteidigte die Regierung unter Papadimos. Am heutigen Montag erklärte sie in einem Gespräch mit dem Fernsehsender ANT1, dass diese erst dann abtreten dürfe, „wenn sie ihr Werk erledigt hat“. Im Moment habe diese Regierung „sehr ernste Aufgaben“ in die Tat umzusetzen.
Diese gegensätzlichen Ansichten der beiden Minister aus den Reihen der PASOK verweisen nicht nur auf einen Riss in den Reihen der Sozialisten. Sie verweisen gleichzeitig auch auf eine Schwäche der Übergangsregierung. In den letzten Tagen gab es immer wieder Gerüchte darüber, dass eine Regierungsumbildung erfolgen müsse. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

Nach oben

 Warenkorb