KABINETTSLISTE vom 11. November 2011
Premierminister und Regierungschef
LOUKAS PAPADIMOS
Stellvertretende Regierungschefs
THEODOROS PANGALOS
EVANGELOS VENIZELOS
MINISTERIEN
Inneres, Dezentralisierung und E-Government
Minister:
TASSOS GIANNITSIS
Stellv. Ministerin: Fofi Gennimata
Staatssekretär: Paris Koukoulopoulos
Verwaltungsreform und E-Governement
Minister: DIMITRIS REPPAS
Staatssekretär: Dinos Rovlias
Staatssekretär: Pantelis Tzortzakis
Finanzen
Minister: EVANGELOS VENIZELOS
Stellv. Minister: Filippos Sachinidis
Stellv. Minister: Pantelis Ikonomou
Staatssekretär: Jannis Mourmouras (zuständig für Einnahmen)
Äußeres
Minister: STAVROS DIMAS
Stellv. Außenministerin: Marilisa Xenogiannakopoulou
Staatssekretär: Dimitris Dollis
Verteidigung
Minister: DIMITRIS
AVRAMOPOULOS
Stellv. Minister: Jannis Ragoussis
Stellv. Minister: Georgios Georgiou
Staatssekretär: Kostas Spiliopoulos
Regionalentwicklung, Wettbewerb und
Handelsschifffahrt
MINISTER: MICHALIS
CHRYSSOCHOIDIS
Stellv. Minister: Sokratis Xynidis
Statssekretär: Thanos Moraitis
Staatssekretär: Antonis Georgiadis
Umwelt, Energie und Klimawandel
Minister:
GEORGIOS PAPAKONSTANTINOU
Stellv. Minister: Nikos Sifounakis
Staatssekretär: Jannis Maniatis
Bildung, Lebenslanges Lernen und Religion
Ministerin: ANNA DIAMANTOPOULOU
Stellv. Minister: Kostas Arvanitopoulos
Staatssekretärin: Evi Christofilopoulou
Infrastruktur, Transport und Netzwerke
Minister: MAKIS VORIDIS
Staatssekretär: Jannis Magriotis
Arbeit und Sozialversicherung
Minister: GEORGIOS KOUTROUMANIS
Staatssekretär: Jannis Koutsoukos
Gesundheit und Soziale Solidarität
Minister:
ANDREAS LOVERDOS
Staatssekretär: Michalis Timossidis
Staatssekretär: Markos Bolaris
Staatssekretär: Dimitris Vartzopoulos
Agrarentwicklung und Lebensmittel
Ministerin: KOSTAS SKANDALIDIS
Staatssekretär: Jannis Drivelengas
Staatssekretär: Asterios Rondoulis
Justiz, Transparenz und Menschenrechte
Minister: MILTIADIS PAPAIOANNOU
Staatssekretär: Georgios Petalotis
Schutz des Bürgers
Minister: CHRISTOS
PAPOUTSIS
Staatssekretär: Michalis Othonas
Kultur und Tourismus
Minister: PAVLOS
GEROULANOS
Staatssekretärin: Georgios Nikitiadis
Staatssekretär: Petros Alivizatos
Staatsminister und Regierungssprecher:
GEORGIOS STAVROPOULOS
Unterdessen erreichten den neuen Premierminister Loukas
Papadimos (siehe Foto) zahlreiche Glückwünsche aus dem In- und
Ausland. Zu den Gratulanten gehörte auch der Ökumenische Patriarch
von Konstantinopel, Bartholomäus I. Hauptaufgaben der neuen
Regierung sind die Loseisung der 6. Kredittranche in Höhe von 8
Mrd. Euro, die Erstellung eines Haushaltsentwurfs für 2012, die
Umsetzung von eingeleiteten Reformen, die Verabschiedung eines
neuen Steuergesetzes sowie die Verhandlungen mit der EU
hinsichtlich eines Schuldenschnitts von 50 %.
Im Ausland wurde die Wahl von Papadimos fast durchgehend begrüßt.
Er selbst hob in einer ersten Stellungnahme die Mitwirkung
Griechenlands an der Eurozone und die Notwendigkeit gemeinsamen
Vorgehens aller politischen und sozialen Kräfte in Griechenland
hervor. Am Montag wird die neue Regierung ihr Programm
präsentieren. Darauf folgt die Vertrauensabstimmung.
Kritik der Opposition an der neuen Regierung
Noch ehe die neue Regierung unter Loukas Papadimos vereidigt
wurde, erntete sie Kritik von der Opposition aus dem linken
politischen
Spektrum. Die kommunistische KKE, das linke Wahlbündnis Syriza und
einige PASOK-Parlamentarier fordern einen sofortigen Urnengang. Sie
begründeten das damit, dass die Übergangsregierung nicht vom Volk
gewählt worden sei. Deshalb habe sie nicht das Recht, weitere
Sparmaßnahmen durchzusetzen. Gewarnt wurde außerdem davor, dass
Griechenland nun von „Mächten aus dem Ausland" regiert werden
könnte.
Unmut im linken PASOK-Flügel
Unmut war aus
dem linken Flügel der bisher regierenden sozialistischen Partei
(PASOK) zu hören. Auch in diesem Spektrum gibt es Kritiker der
Regierung Papadimos, die sofortige Parlamentswahlen fordern. Als
eines der Motive wurde die Befürchtung geäußert, dass eine
„schlimme Intervention aus dem Ausland" bevorstehe. Zudem sei die
Verfassung verletzt worden. Die größte Schuld an der Lage, in der
sich das Land befinde, treffe den PASOK-Vorsitzenden Jorgos
Papandreou.
KKE
Die Kommunistische Partei (KKE) bezeichnete die neue Regierung
unter Papadimos als eine „schwarze Allianz", bestehend aus PASOK,
Nea Dimokratia (ND) und LAOS. Mit der Berufung von Papadimos auf
den Posten des Ministerpräsidenten habe man einem „Wunsch des
griechischen Kapitals und der EU" entsprochen. In ihrer Rede
betonte die KKE-Chefin Aleka Papariga, dass für Papadimos die
Finanzen des Landes im Vordergrund stünden. Dies sei nicht zuletzt
ein harter Schlag für die Bereiche Bildung und Gesundheit, wo nun
weitere Einsparungen vorgenommen würden. Sie rief wiederholt zur
sofortigen Durchführung von Parlamentswahlen auf.
Syriza
Die Linksallianz Syriza befürchtet,
dass durch die Bildung der neuen Regierung, neue und noch härtere
Maßnahmen auf das griechische Volk zukommen werden. Dabei habe
niemand das griechische Volk gefragt. Syriza vermutet zudem einen
Verlust der Souveränität des Landes. Es bestehe die Gefahr, dass
Souveränitätsrechte des Landes beschnitten werden könnten. Um das
zu verhindern, forderte Syriza einen sofortigen Urnengang, damit
dass Volk selbst eine Entscheidung treffen könne. Erklärtes Ziel
der Linksallianz ist es, nicht nur „einige Prozentpunkte" hinzu zu
gewinnen, sondern die „gesellschaftlichen und politischen
Wechselbeziehungen zu verändern".
Demokratische Allianz
Begrüßt wurde die neue
Regierungsumbildung von der Demokratische Allianz. Parteigründerin
Dora Bakojanni zeigte sich mit der Kür von Loukas Papadimos
zufrieden. Man werde die neue Regierung im Parlament unterstützen.
Bakojanni brauchte die Hoffnung zum Ausdruck, dass nun die
Grundlagen dafür gelegt würden, damit „das Land einen Weg aus der
jetzigen Sackgasse finden kann". Ähnlich äußerte sich auch
Bakojannis' Bruder Kyriakos Mitsotakis, der für die ND im Parlament
sitzt. Auch er wolle die Übergangsregierung „mit allen Kräften"
unterstützen.
Panhellenischer Streitwagen
Der Vorsitzende
der Panhellenischen Streitwagens Jannis Dimaras sprach von einer
„Regierung im Dienst der Banker und der Märkte".
Ökologen/Grüne
Verhalten äußerten sich die
Ökologen/Grüne. Die Übergangsregierung solle ihre Aufgabe so gute
es ginge erledigen und das Land, ohne Verzögerungen in die
geplanten Parlamentswahlen führen. So schnell als möglich müsse den
Bürgern erklärt werden, wie die Regierung die Verhandlungen mit der
EU über den neuen Kreditvertrages und den Schuldenschnitt handhaben
wolle. Dabei machte die Partei darauf aufmerksam, dass sich
Papadimos im Mai in einem Interview gegenüber der Wall Street
Journal dafür ausgesprochen habe, einen Schuldschnitt zu vermeiden.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)