Dänemark hat sich am Sonntagabend entschieden, die Asylanträge von
340 Immigranten zu bearbeiten, die über Griechenland eingewandert
sind. Nach dem Dublin-II-Abkommen müssten diese Immigranten
theoretisch nach Griechenland abgeschoben werden, da dies das erste
Land war, wo sie EU-Territorium betreten haben. Zudem habe auch
Finnland beschlossen, Asylanten überhaupt nicht mehr nach
Griechenland abzuschieben. Am gestrigen Sonntag haben zudem
Großbritannien, Schweden, Norwegen angekündigt, Abschiebungen nach
Griechenland zu stoppen. Deutschland hatte ebenfalls einen solchen
Schritt bekannt gegeben.
Zudem richteten diese Länder die Bitte an
Athen, die Bedingungen für die Unterbringung illegaler Immigranten
zu verbessern. 2009 wurden in Athen 16.000 Asylanträge gestellt,
lediglich 0,3 Prozent davon wurden genehmigt, während der
Durchschnitt der genehmigten Anträge in ganz Europa bei 31 Prozent
liegt. In Griechenland sollen derzeit 46.000 Asylverfahren anhängig
sein. Am morgigen Dienstag wollen in Athen und Thessaloniki etwa
300 Migranten ohne Papiere einen öffentlichen Hungerstreik
beginnen. Sie fordern Legalisierung aller Einwanderer, die ohne
Papiere in Griechenland leben und arbeiten. Zentrum der Kampagne
ist die Massalias-Fußgängerzone zwischen den Straßen Akadimias und
Solonos, neben der Juristischen Fakultät in Athen. Bereits seit
Ende Dezember sind zahlreiche Asylbewerber aus dem Iran und
Afghanistan im Hungerstreik. Bereits in der vorigen Woche hatten
Demonstranten aus dem Iran und Afghanistan vor dem Parlament in
Athen für Asylanerkennung demonstriert (siehe Foto). (GZeh/ak,
Foto: Eurokinissi, Archiv)