Die Beziehungen zwischen Athen und Ankara erleben ein Auf und Ab. Dennoch versuchen die jeweiligen Staats- bzw. Regierungschefs, das Verhältnis an der Ägäis im Gleichgewicht zu halten. So gratulierten sich Mitsotakis und Erdogan in diesen Tagen gegenseitig zum Geburtstag. Bis zu greifbarem Lösungen, die das Verhältnis der beiden Länder auf Dauer normalisieren, ist es aber noch ein gutes Stück Weg.
Griechenland und die Türkei werden ihre Kooperation weiterhin auf Basis der „guten Nachbarschaft, Freundschaft und der Bündnisbeziehungen“ aufbauen. Darin waren sich am Dienstag (4.2.) Premierminister Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einig. Die beiden Politiker haben anlässlich des Geburtstags von Mitsotakis, der am Dienstag 57 Jahre alt geworden ist, miteinander telefoniert. Zuvor hatte der griechische Premier Erdogan bereits am 26. Februar telefonisch gratuliert: zu dessen 71. Geburtstag.
Sicherheitsfragen
Trotz dieser gut gemeinten persönlichen Offerten: Es ist kein leichter Weg, die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern auf ein dauerhaft gutes Niveau zu heben. Mehrfach stand man sich in der Ägäis feindlich gegenüber; die Türkei droht sogar unverhohlen mit Krieg, falls Griechenland seine Hoheitsgewässer nach internationalem Recht auf 12 Seemeilen ausdehnen sollte. Um sich bei einfacheren Themen auf einen gemeinsamen Nenner zu verständigen, soll sich in Kürze in der türkischen Hauptstadt abermals ein bilateraler Höchster Kooperationsrat treffen; ein konkreter Termin steht jedoch noch nicht fest.
Und es gibt weitere positive Anzeichen: Vor nur wenigen Tagen hatte sich Erdogan mit einer Rede an Botschafter gewandt, die in der Türkei akkreditiert sind. Dabei erklärte er, dass eine europäische Sicherheit ohne die Türkei undenkbar sei. Zudem setze er sich für die Aufrechterhaltung eines guten Klimas mit Griechenland als auch für Stabilität im Östlichen Mittelmeer und der Ägäis ein. Außerdem wurde bekannt, dass Ankara eine Mauer bei Evros, an der Landesgrenze zu Griechenland, mit einer Länge von 8,5 Kilometern errichten will, wodurch die illegale Mitration unterbunden werden soll.
Zypernproblematik
Schließlich sollen Mitte März in der Schweiz Gespräche zur Lösung der Zypernfrage wieder aufgenommen werden. Welche Seiten sich daran beteiligen werden, ist noch unklar. Mit einbezogen waren in der Vergangenheit u. a. die Republik Zypern, die türkisch-zyprische Seite der geteilten Insel, Griechenland, die Türkei, Großbritannien und die Vereinten Nationen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)