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„Zunehmende Gewalt“: Dreijähriger auf Kreta zu Tode gequält

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch (29.1.) vor dem Gericht von Heraklion auf Kreta, als die 26-jährige Mutter des Opfers und ihr 44-jähriger Lebensgefährte ihre Aussage zu Protokoll gegeben haben. An diesem Tag hatten mehrere Menschen auf die Umstände aufmerksam gemacht, die dazu führten, dass der Dreijährige schließlich auf die Intensivstation kam. Dabei kam es auch zu Handgreiflichkeiten. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch (29.1.) vor dem Gericht von Heraklion auf Kreta, als die 26-jährige Mutter des Opfers und ihr 44-jähriger Lebensgefährte ihre Aussage zu Protokoll gegeben haben. An diesem Tag hatten mehrere Menschen auf die Umstände aufmerksam gemacht, die dazu führten, dass der Dreijährige schließlich auf die Intensivstation kam. Dabei kam es auch zu Handgreiflichkeiten.

Es ist ein Fall außerordentlicher Brutalität, bei dem die griechische Öffentlichkeit den Atem anhielt. Ein dreijähriges Kind aus Heraklion auf Kreta musste am Wochenende von den Ärzten für hirntot erklärt werden. Seine Großmutter, der in diesen Tagen das Sorgerecht für das Kind übertragen wurde, hat den Vorsatz bekundet, die Organe des Kindes zu spenden.

Zahlreiche ältere Wunden
Der kleine Angelos lag für etwa eine Woche auf der Intensivstation des Krankenhauses Pagni auf Kreta. Dorthin war er bereits am Wochenende zuvor mit schweren Wunden am ganzen Körper eingeliefert worden. Seine 26-jährige Mutter und deren 44-jähriger Lebensgefährte müssen sich nun wegen vorsätzlichen Mordes vor Gericht verantworten. Die Ärzte im Krankenhaus erklären, dass sie noch niemals solche Verletzungen bei einem so kleinen Kind gesehen hätten; zu vergleichen wären sie etwa mit einem schweren Autounfall. Viele der Wunden seien bereits mehrere Wochen alt gewesen. Der Körper des Kindes habe sogar Brandwunden aufgewiesen. Die beiden Angeklagten hatten ursprünglich zu Protokoll gegeben, dass das Kind „gestürzt“ sei. Nachdem ihnen dieses Szenario nicht abgenommen wurde, schoben sie sich gegenseitig die Schuld für den Tod des Jungen zu.
Beobachter sprachen von einer „systematischen Folter“. In einem Interview gegenüber dem Fernsehsender SKAI fragte sich Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis, ob es sich bei den beiden Angeklagten um Menschen „oder etwas anderes“ handle. Zudem kam er nicht umhin festzustellen, dass „Gewalt in unserer Gesellschaft zugenommen hat“. – Täglich nimmt die Polizei zwischen 60 bis 70 Verhaftungen wegen häuslicher Gewalt vor.

Isolation im Gefängnis
Die beiden mutmaßlichen Täter wurden unterdessen in die Haftanstalt von Korydallos nach Athen überstellt. In der Nebenzelle, in die die 26-Jährige eingewiesen wurde, sitzt eine Frau in U-Haft, die sich für die mutmaßliche Ermordung ihrer drei Kinder rechtfertigen muss.
Der Anwalt des 44-Jährigen Mitverdächtigen plädiert unterdessen dafür, dass sein Mandant in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll, weil in Korydallos die Gefahr der Lynchjustiz bestehe. Zu einem Versuch in dieser Art war es bereits vor dem Gericht auf der Insel Kreta gekommen, als die beiden ihre Aussage zu Protokoll gegeben hatten. (Griechenland Zeitung / eh) 

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