Am Mittwoch fand in Kairo ein Dreiländertreffen zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten statt. Im Mittelpunkt standen die Migrationsfrage, die Situation im Nahen Osten als auch Energielieferungen von Afrika nach Europa. Außerdem wurden mehrere Kooperationsabkommen unterzeichnet.
Griechenland und Ägypten sollen zum Zweck von Energielieferungen per Unterwasserkabel verbunden werden. Damit würde Griechenlands Rolle als Energie-Knotenpunkt im östlichen Mittelmeerraum und im Südosten Europas aufgewertet. Das Projekt trägt den Namen „Gregy“; am Mittwoch (8.1.) wurden während eines offiziellen Besuchs von Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Kairo Einzelheiten besprochen. Diese „Energiebrücke“ würde zu Gunsten der griechischen als auch der europäischen Bevölkerung Grüne Energie aus erneuerbaren Energiequellen von Afrika nach Europa transportieren. Unterstützt wird das Projekt von der Europäischen Kommission.
Dreiländertreffen
Wichtig für den Frieden
Bei den Gesprächen in Kairo kam auch die Festlegung der Ausschließlichen Wirtschaftszone zwischen den Griechenland und Ägypten zur Sprache. Es wurde betont, dass diese auf dem Internationale Seerecht basieren müsse. Mitsotakis beschrieb die bilateralen Beziehungen zu Ägypten als besonders wichtig für den Frieden und die Stabilität in der Region. Demnächst soll außerdem auch noch ein bilateraler Kooperationsrat ins Leben gerufen werden.
Bei seiner Kairo-Reise handelt es sich um den ersten offiziellen Auslandsbesuch des griechischen Premiers im neuen Jahr. Anlass war das zehnte Dreiländertreffen zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten, wobei Unterredungen zwischen den drei Regierungs- bzw. Staatschefs auf dem Programm standen. Mitsotakis beschrieb diese trilaterale Kooperation als eine der produktivsten in der Region. Auf dem Gesprächstisch lagen außerdem die Lösung der Zypernfrage als auch die Situation in Syrien, Gaza, dem Libanon und Libyen. Vor diesem Hintergrund wurde auch die Migrationsfrage erörtert. Mitsotakis lobte seinen ägyptischen Gesprächspartner, Präsident Abdel Fattah El-Sisi, für Aktivitäten, um die Meeresgrenze seines Landes zu schützen.
In Kairo
Enge Kooperationen
Im Rahmen des Dreiländertreffens fand in Kairo außerdem ein Unternehmerforum statt. Unterzeichnet wurden zudem bilaterale Abkommen zwischen den Häfen von Piräus und Thessaloniki mit den Häfen von Port Said und Alexandria als auch Kooperationsmemoranden im Gesundheitsbereich, für die Förderung von Investitionen sowie im Sektor der Information und der Kommunikation.
Das letzte Treffen dieser Art war 2021 durchgeführt worden. Erklärtes Ziel ist es, die trilateralen Kooperationen zu stärken.
Zum letzten Mal hatte Mitsotakis Kairo im März 2024 gemeinsam mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und weiteren EU-Staats- und Regierungschefs besucht. Vereinbart wurde eine strategische und umfassende Partnerschaft zwischen der EU und Ägypten, die vor allem auch die Migration betrifft. Von der Leyen hatte sich für das gemeinsame strategische Interesse der EU und Ägyptens an Stabilität und Wohlstand ausgesprochen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
