Die Marmor-Skulpturen des Parthenon auf der Athener Akropolis könnten im Jahr 2025 zurück in ihre Heimat zurückkehren. Dies wird in einer Sonderausgabe des britischen Nachrichtenmagazin The Economist berichtet. Rahmen dafür ist ein Beitrag unter dem Titel „The World Ahead“, der sich mit entsprechenden Voraussagen für das neue Jahr beschäftigt.
Verfasser Max Norman erklärt, dass sich Athen evtl. auf ein gewisses Tauschgeschäft einlassen könnte: die Skulpturen zu repatriieren und im Gegenzug dem British Museum antike Artefakte für Sonderausstellungen zu leihen.
Ein Gesetz aus dem Jahr 1963 verbiete es Großbritannien allerdings, Kulturgut zu „exportieren“. Aus griechischer Sicht freilich sieht die Lage anders aus: Immerhin wurden die begehrten Marmor-Skulpturen 1801 unter Anleitung von Lord Elgin aus dem Land geraubt. Athen verlangt diese historischen Kunstwerke ersten Ranges bereits seit 1983 offiziell zurück.
Im Beitrag des Economist wird außerdem daran erinnert, dass sich in einer Umfrage aus dem Jahr 2023 fast jeder zweite Brite (49 %) für die Rückgabe der Marmorskulpturen ausgesprochen hatte. Nur 15 % der Befragten vertraten die Meinung, dass diese in Großbritannien verbleiben sollten.
Am Dienstag dieser Woche (19.12.) hat sich der griechische Außenminister Jorgos Gerapetritis mit seinem britischen Amtskollegen David Lammy in London getroffen. Auf dem Gesprächstisch lagen die bilateralen Beziehungen in ihrer Gesamtheit; in diese Rubrik fällt natürlich auch die Rückführung der Marmor-Skulpturen, die unter dem berühmten Bildhauer Phidias (500/490-430/420 v. Chr.) für den Parthenon auf der Akropolis geschaffen wurden.
Medienberichten zufolge sollen die beiden Außenminister außerdem einen offiziellen Besuch von Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der im Dezember in London durchgeführt werden soll, vorbereitet haben. Der griechische Premier hatte wiederholt klargestellt, dass die Rückführung der „Elgin Marbles“ für ihn eine sehr hohe Priorität hat. Falls ihm das in seiner Amtszeit gelingen sollte – die Legislaturperiode endet im Frühjahr 2027, wäre das ein außerordentlich großer Erfolg. (Griechenland Zeitung / eh)