Jannis Boutaris war ein wichtiger Politiker Griechenlands – und ein guter Winzer. Am Samstag (9.11.) ist er in Thessaloniki an einer – nicht genannten – schweren Krankheit verstorben. Vor dem Rathaus der nordgriechischen Metropole wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt; auch zahlreiche Spitzenpolitiker drückten ihr tiefes Beileid aus.
Im Rathaus von Thessaloniki wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt: Am Samstag (9.11.) ist der bekannte Winzer, Geschäftsmann und ehemalige Bürgermeister der nordgriechischen Metropole Thessaloniki, Jannis Boutaris, im Alter von 82 Jahren verstorben. Behandelt worden war er zuvor mit einer schweren Krankheit in einer privaten Klinik. Am Dienstag findet seine Beerdigung statt.
Zur Welt gekommen war Boutaris am 13. Juni 1942 in Thessaloniki. Bereits sein Großvater war Winzer. Boutaris wurde 2010 zum 60. Bürgermeister Thessalonikis gewählt und hatte dieses Amt zwei Legislaturperioden inne. Vor allem hat er sich dafür eingesetzt, dass die Geschichte des Judentums der nordgriechischen Metropole bekannt wird; u. a. war er Präsident des griechischen Holocaust Museums. Außerdem war er Mitbegründer des Makedonischen Museums zeitgenössischer Kunst. Auf seine Initiative hin ist etwa auch die nordgriechische Tierschutzorganisation „Arcturos“ gegründet worden, die sich u. a. mit einem Wildtiergehege für das Leben von Braunbären und Wölfe einsetzt.
„Triumph des kreativen Lebens“
Angesichts des Todes von Boutaris haben zahlreiche Politiker ihr Beileid zum Ausdruck gebracht. Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou sprach von einem „Mann mit großem Selbstbewusstsein, der Selbstachtung und Selbstvertrauen ausstrahlte“. Premierminister Kyriakos Mitsotaki stellte fest, dass „Thessaloniki, Nordgriechenland und ganz Griechenland eine besondere Persönlichkeit verabschieden“. Boutaris sei ein „warmer Mensch“ gewesen und habe zudem die Kunst geliebt, so Mitsotakis. Der ehemalige Premierminister Jorgos Papandreou (2009-2011) kommentierte seinerseits, dass der Verschiedene eine Persönlichkeit gewesen sei, die „den Triumph des kreativen Lebens“ symbolisiere. (Griechenland Zeitung / eh)