Der von Griechenland vorgeschlagene EU-Kommissar für Nachhaltigen Verkehr und Tourismus Apostolos Tzitzikostas hat in dieser Woche bei einer Anhörung vor dem Ausschuss für Verkehr und Tourismus des EU-Parlaments Rede und Antwort gestanden. Daraufhin gaben ihm zwei Drittel der Europaparlamentarier ihre Stimme.
Erfolgreich vermittelte er bei dieser Anhörung seine Vorstellungen für die ihm übertragenen Zuständigkeiten. Der Kandidat aus Griechenland stellte fest: „Gemeinsam werden wir eng und konstruktiv zusammenarbeiten, um nachhaltigen Verkehr und Tourismus aufzubauen, den Europa braucht.“ Er fügte hinzu, dass man „die tatsächlichen Bedürfnisse der Bürger in den Vordergrund stellen“ werde.
Rede und Antwort musste er u. a. auch über das tragische Zugunglück im Februar 2023 in der Nähe des Tempi-Tals stehen, das mindestens 57 Menschen das Leben gekostet hat. Der bisherige Präfekt Zentralmakedoniens stellte dazu fest, dass die Sicherheit Priorität für ihn habe und dass sich ein ähnliches Unglück in Europa nie mehr wiederholen dürfe. Was den Tourismus angeht, so betonte der konservative Politiker, dass Europa eine Top-Tourismus-Destination sei. Die Reisebranche sei zudem ein wichtiger finanzieller Faktor, der zum Wirtschaftswachstum beitrage. Nach dreistündiger Anhörung erhielt der EU-Kommissar in spe schließlich Grünes Licht. Die Fraktion der Linken im Europäischen Parlament beteiligte sich nicht an der Abstimmung, Fraktionen des rechtspopulistischem bis rechtsextremistischen Spektrums stimmten gegen ihn.
Die Bestätigungsanhörungen aller Kandidaten, die für die EU-Kommission vorgeschlagen wurden, werden am 21. November beendet. Bis spätestens Anfang Dezember sollen die neuen Kommissare ihre Arbeit aufnehmen.
In Griechenland selbst wurde zum Teil Kritik an der Nominierung von Tzitzikostas geübt. So bemängelte die kommunistische Oppositionspartei KKE, dass er in seinen Ausführungen die „Verbrechen in Tempi“ vertuscht habe. (Griechenland Zeitung / eh)