Aktuelle Erhebungen zeugen davon, dass die Regierungspartei ND weiterhin stärkste politische Kraft in Hellas bleibt. Dies dürfte jedoch auch an der Arbeit der Oppositionsparteien liegen, die von den Befragten äußerst schlecht bewertet wird. Als bester Regierungschef wurde Ex-Regierungschef Kostas Karamanlis (2004 bis 2009) genannt.
Der beste Premierminister der neueren Geschichte Griechenlands ist offenbar Kostas Karamanlis gewesen, der in den Jahren von 2004 bis 2009 regierte. Das zumindest geht aus einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Interview für das Nachrichtenportal Politic hervor.
Demnach konnte Karamanlis 34 % der positiven Stimmen für sich gewinnen. Es folgen die ehemaligen Regierungschefs Alexis Tsipras (SYRIZA: 2015-2019) mit 27 %, Jorgos Papandreou (PASOK: 2009-2011) mit 20 % und Antonis Samaras (ND: 2012-2015) mit 19 %.
Die besten Minister
Als bester Finanzminister wurde Jannis Stournaras (2012-2014) mit 22 % der positiv-Stimmen gewählt. Es folgen Christos Staikouras (2019-2023) und Evangelos Venizelos (2011-2012). Mit Abstand zum besten Außenminister haben die Umfrageteilnehmer mit 59 % Nikos Dendias (2019-2023) gekürt. Mit Blick auf die Wahlen in den USA würde etwa die Hälfte der Befragten für Kamala Harris votieren, wenn sie in den USA Wahlrecht hätten; weitere 30 % würden für Donald Trump ihre Stimme abgeben.
Was die Lage in Griechenlands Regierungspartei ND betrifft, so werden dort die Messer gewetzt. Ex-Premier Kostas Karamanlis hat in dieser Woche die Arbeit des amtierenden Premierministers Kyriakos Mitsotakis während einer Buchvorstellung in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki stark kritisiert. Indirekt sprach er dabei das Problem der Unabhängigkeit der Justiz als auch zunehmende finanzielle Ungleichheiten innerhalb der Bevölkerung an. Dabei ging er auf eine Erhebung ein, wonach sich etwa die Hälfte der Bevölkerung von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlt.
Stärkste Parlamentskraft
Allerdings liegt die Regierungspartei ND noch immer vor allen anderen politischen Parteien, was die Umfragewerte betrifft. Sie ist unter Führung von Mitsotakis weiterhin unangefochten die stärkste politische Kraft des Landes: Doch gleichzeitig ist ein gewisser Rückgang des Vorsprungs zu erkennen. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Alco zufolge, die Ende Oktober für den Fernsehsender Alpha durchgeführt wurde, würden derzeit 25 % der Befragten der ND ihre Stimmen schenken, sollten zum jetzigen Zeitpunkt Parlamentswahlen stattfinden. Es folgt die sozialistische PASOK mit 15,3 % der Stimmen. Das Linksbündnis SYRIZA – offiziell die zweitstärkste Parlamentspartei – fiel unterdessen auf 6,5 % in der Wählergunst zurück.
Was die Frage nach dem geeignetsten Ministerpräsidenten betrifft, so stimmten 37 % mit „keiner“. Premier Mitsotakis folgte mit 27 % der positiven Stimmen.
Probleme der Gesellschaft
Einer weiteren Studie des Meinungsforschungsinstituts Metron Analysis für den Fernsehsender Mega zufolge, sind 38 % der Befragten der Ansicht, dass die Teuerung das größte Problem der Bürger Griechenlands sei. Es folgen die Wirtschaft (24 %), eine Krise bei den Institutionen (6 %), die Flüchtlingsfrage (4 %) und die Arbeitslosigkeit (3 %). Knapp sieben von zehn (68 %) der Befragten hatten bei dieser Erhebung eine negative Meinung über die Regierung ausgedrückt, während mehr als neun von zehn (92 %) die Arbeit der Opposition negativ bewerten. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)