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Steinmeier-Besuch in Griechenland: „Zwei Kulturen, die unsere Länder zusammenführen“ Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Mittwoch (30.10.) im Präsidialpalais. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Mittwoch (30.10.) im Präsidialpalais.

Von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche (29.-31.10.) führt der deutsche Bundespräsident Steinmeier einen offiziellen Besuch in Hellas durch. Am Mittwoch hatte er u. a. in Athen mit Staatspräsidentin Sakellaropoulou und Premier Mitsotakis Gespräche geführt.

„Es erfüllt mich mit Freude, hier vor Ort zu sehen – und zu spüren –, wie Deutschland und Griechenland wieder zueinander gefunden haben. Unsere wirtschaftlichen Beziehungen sind eng, wir arbeiten vertrauensvoll zusammen, in der Europäischen Union und in der NATO.“ Dies erklärte am Mittwoch (30.10.) der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Tischrede bei einem Abendessen, das Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou zu seinen Ehren gegeben hat. „Aber es sind insbesondere die menschlichen Bande, es sind die Wanderer zwischen den Welten, geprägt von beiden Kulturen, die unsere Länder zusammenführen“, führte der Gast aus Deutschland hinzu. 360.000 Griechen seien in Deutschland zu Hause: „Und umgekehrt ist für tausende Deutsche Griechenland Heimat“, stellte das Staatsoberhaupt fest. Er fasste zusammen, dass sein jetziger Besuch – immerhin seine vierte offizielle Griechenland-Reise als Bundespräsident – für die „Vielfalt unserer Verbindungen“ stehe.

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Während des Empfangs

In seiner Rede zitierte Steinmeier den Dichter Odysseas Elytis mit Worten, die jener gefunden hatte, um die Seele seines Landes zu beschreiben: Ouranós (Himmel), Thálassa (Meer), Ílios (Sonne) und Elefthería (Freiheit). Der Bundespräsident fügte jedoch auch die Wörter „Philosophie, Demokratie, Dramaturgie und Dichtkunst“ hinzu, die „zweifelsfrei genauso zu Griechenlands Identität gehören“. Mit Hellas verbinde der Gast aus Deutschland jedoch auch noch vier weitere Wörter: Filoxenía (Gastlichkeit), Zestasiá (Wärme), Empistosýni (Vertrauen) und Filía (Freundschaft).
Staatspräsidentin Sakellaropoulou, die vor zwei Jahren zu einem offiziellen Besuch in Berlin weilte, verwies in ihrer Ansprache u. a. darauf, dass das Präsidialpalais in Athen – ihr Amtssitz, in dem auch das Festessen für Steinmeier gegeben wurde – vom deutschen Architekten Erst Ziller inspiriert worden sei. Am Ende ihrer Tischrede wünschte sie „der befreundeten Bevölkerung Deutschlands Gesundheit, Frieden und Wohlstand“.
Zuvor hatten sich die beiden Staatsoberhäupter auch bei einem Tête-à-Tête getroffen. Auf dem Gesprächstisch lagen etwa die Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur als auch die Würdigung der „Anstrengungen Griechenlands beim Schutz der EU-Außengrenzen“. Zur Sprache kamen aber auch eine Deutsche Zwangsanleihe, die das faschistische Deutschland im II. Weltkrieg Griechenland abgepresst hatte. Auch das Thema von Reparationszahlungen für die Besatzungszeit von 1941 bis 1944 wurde von der griechischen Präsidentin zur Sprache gebracht.

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Die ersten Gäste treffen ein

Sakellaropoulou stellte fest, dass man „über offene Wunden der Vergangenheit“ reden müsse, deren Heilung würde die bilateralen Beziehungen noch mehr stärken. Ihr deutscher Amtskollege erwiderte darauf, dass die Sache juristisch für Deutschland abgeschlossen sei. Was die historische Verantwortung angehe, so bleibe Deutschland weiterhin engagiert. – Unter Beweis gestellt hatte der deutsche Präsident dieses Anliegen u. a. am Vortag durch einen Besuch in Thessaloniki, wo mit deutscher Finanzierung ein Holocaust-Museum entstehen soll. Dort hatte er den Ort für dieses Museumsprojekt besichtigt.
Am Mittwoch hatte sich Steinmeier auch mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis getroffen. Auf dem Gesprächstisch lagen die internationalen Entwicklungen als auch die deutsch-griechischen Beziehungen im Rahmen der EU. Ähnlich wie bereits Sakellaropoulou verlieh der Regierungschef seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Thema von Entschädigungszahlungen durch Deutschland gelöst werde. Nicht zuletzt bedankte sich Mitsotakis dafür, dass der Bundespräsident am Donnerstag, dem dritten und letzten Tag seiner Reise, der Ortschaft Kandanos auf der Insel Kreta einen Besuch abstattet; in relativer Nähe ist auch die Familie Mitsotakis beheimatet. Kandanos war am 3. Juni 1941, bereits in den ersten Tagen der deutschen Besatzung auf Kreta, von der Wehrmacht im Rahmen einer sogenannten „Vergeltungsmaßnahme“ vollständig zerstört worden.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

 

 

 

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