In dieser Woche feiert die Griechische Polizei (ELAS) ihr 40-jähriges Jubiläum: Gegründet wurde sie in ihrer jetzigen Form im Jahre 1984. Polizeichef Dimitris Mallios wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ordnungshüter auch im Rahmen der Klimakrise den Bürgern zur Seite stehen würden.
Tausende Menschen seien in den vergangenen Jahren vor Waldbränden oder Überschwemmungen mit Hilfe von Polizisten gerettet worden, so Mallios.
„Keine Angst vor Schlägern und Mördern“
Zu Wort meldete sich auch der Minister für Bürgerschutz Michalis Chryssochoidis. Er konstatierte, dass die Arbeit der Polizei eine „Voraussetzung für die Demokratie, die Freiheit, die individuellen Rechte und das Funktionieren der Gesellschaft“ sei. Außerdem wies er darauf hin, dass sich die Ordnungshüter künftig vermehrt auch um die Sicherheit im Straßenverkehr kümmern würden. Weitere Kernpunkte seien die Bekämpfung der häuslichen Gewalt sowie auch der Gewalt im Sport.
In einem Fernsehinterview gegenüber dem privaten Sender SKAI kommentierte Chryssochoidis außerdem, dass die „die griechische Polizei auf dem besten Wege ist, die Treibstoffmafia zu beseitigen.“ Weiterhin führte er aus: „Die Polizei hat keine Angst vor Schlägern, Mördern, Erpressern und Fälschern.“ Die Ordnungshüter würden in vielen Fällen mit dem Wirtschaftsministerium und der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, um Schmugglerkreise aufzudecken.
Verhaftungen von Minderjährigen
Was Gesetzesverstöße von Minderjährigen betrifft, so wies der Minister darauf hin, dass in den ersten neun Monaten 2023 etwa 7.400 Minderjährige verhaftet worden seien. Im gleichen Zeitraum 2024 seien es 10.600 gewesen. 2.285 von ihnen seien in Diebstählen und Einbrüchen involviert gewesen. Hunderten Minderjährigen würden jedoch auch Verstöße gegen das Drogengesetz, Körperverletzungen oder illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Chryssochoidis fügte hinzu, dass nicht nur die Polizei, sondern auch die Familien, die Schulen und die gesamte Gesellschaft auf derartige Phänomene reagieren müssten.
Verpatzter Start bei Griechenlands FBI
Unterdessen wurde bekannt, dass innerhalb der ELAS eine Art griechisches FBI ins Leben gerufen wurde, um die Mafia in Griechenland zu zerschlagen. Deren öffentlicher Name lautet: „Direktion zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (DAOE).“ Das Unterfangen begann jedoch relativ unglücklich, als in der Presse die Namen der 552 Ordnungshüter durchsickerten, die innerhalb der Reihen dieses „FBI“ Dienst tun. Dies sei ein Schlag für die Sicherheit der Polizisten, die es mit Schwerkriminellen zu tun hätten, wurde dazu kommentiert. Pressesprecherin Konstantia Dimoglidou versicherte, dass die Polizei intern aufklären werde, wie diese Informationen durchsickern konnten.
Minister Chryssochoidis beschrieb die DAOE als einen „Dienst, den Griechenland benötigt“. Sitz der Zentrale wird in Athen sein. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)