Mit einer bequemen Mehrheit von 59,9 % konnte sich Nikos Androulakis am Sonntag (13.10.) bei internen Stichwahlen bei der PASOK abermals für das Amt des Parteivorsitzenden qualifizieren. Sein Mitbewerber Charis Doukas zog eindeutig den Kürzeren, und wird sich nun wieder verstärkt um seinen Job als Bürgermeister der Hauptstadt Athen kümmern können.
Konkret hatten 126.222 Sozialisten für Androulakis gestimmt; 84.512 Stimmen entfielen auf Doukas. Erklärtes Ziel des etwa viereinhalb Monate andauernden innerparteilichen Wahlkampfes war es, die Rolle der PASOK auf der politischen Bühne des Landes aufzuwerten.
Nach dem Wahlsieg
Androulakis steht nun vor der Aufgabe, Griechenlands Sozialisten in ihrer Rolle als Oppositionspartei spürbar mehr politischen Einfluss zu vermitteln. Offiziell ist die PASOK zwar nur die drittstärkste Kraft im Parlament, laut Meinungsumfragen hat diese aber das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) bereits deutlich überholt. Das dürfte allerdings auch der Tatsache geschuldet sein, dass diese Linkspartei durch unaufhörliche interne Grabenkämpfe an den Rande der Selbstauflösung geraten ist.
Nach seinem Wahlsieg vermittelte Androulakis seinen Genossen ein Zeichen der Einheit und Geschlossenheit: „Es gibt weder Gewinner noch Verlierer“, konstatierte er. Der einzige Gewinner, der aus diesem innerparteilichen Wahlkampf hervorgegangen sei, sei die PASOK selbst, so der neue-alte Chef. Auf die Seite der Partei will der aus Kreta stammende Sozialist nun vor allem Wähler ziehen, die mit der Regierungsarbeit der konservativen Nea Dimokratia unzufrieden sind.
Zu seinem Sieg haben ihm sowohl sein Kontrahent Doukas, als auch seine Gegenspieler bei der ersten Wahlrunde am Sonntag vor einer Woche (6.10.), aber auch mehrere SYRIZA-Funktionäre gratuliert. Selbst Premierminister Kyriakos Mitsotakis von der konservativen Nea Dimokratia gehörte zu den Gratulanten – er schlug Androulakis sogar ein persönliches Treffen vor. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)