Nach dem Misstrauensvotum gegen den Vorsitzenden des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) Stefanos Kasselakis am Wochenende nehmen bisherige enge Mitarbeiter von ihm den Hut. Am Dienstag (10.9.) kündigte Pressesprecherin Voula Kechagia ihren Rücktritt an.
Sie bedankte sich bei Kasselakis für das Vertrauen, das er ihr geschenkt habe und bei den Parteimitgliedern für die gute Zusammenarbeit. In einer Mitteilung auf den Sozialen Medien ließ Kechagia offen, ob sie sich weiterhin mit der Politik beschäftigen werde. Vor ihrem Job bei SYRIZA, den sie im März übernommen hatte, war sie als Journalistin u. a. bei der Zeitung Ta Nea sowie beim staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender ERT und ERT3 tätig. Überwiegend berichtete sie über politische Themen.
Zuvor waren auch der Direktor des Büros von Kasselakis, Manolis Kapnisakis, die Vorsitzende des SYRIZA-Pressebüros Evgenia Kountouri als auch der Direktor des Pressebüros von Kasselakis, Babis Papadakis, zurückgetreten.
In zwei Wochen wird das Zentralkomitee entscheiden, wann ein außerordentlicher Kongress durchgeführt wird, der über die Zukunft der SYRIZA-Spitze entscheiden soll. Dann sollen auch die Kandidaten, die sich um den Vorsitz des Linksbündnisses bewerben, offiziell angekündigt werden. Unterdessen hat Kasselakis, wie vorgesehen, sein Büro bei SYRIZA geleert. Der Sturz von Kasselakis war von einem Parteiflügel unterstützt worden, der dem ehemaligen SYRIZA-Chef und Premierminister Alexis Tsipras (2015-2019) nahe steht. Dass letzterer die jüngsten Entwicklungen kommentieren könnte, halten Beobachter aber für unwahrscheinlich; Tsipras hält sich seit seinem Rücktritt von der Parteiführung sehr bedeckt. (Griechenland Zeitung / eh)
