Rund 10.000 Hektar Landschaft sind in der vorigen Woche in Nord-Ost-Attika durch heftige Brände zu Asche worden. Betroffen sind auch dutzende Gebäude; eine 65-jährige Frau kam durch die Flammen ums Leben.
Begünstigt durch starke Winde und extreme Trockenheit erreichte die Brandwalze sogar die Athener Vororte Penteli, Vrilissia und die Gegend „Patima“ in Chalandri. Hunderte Einwohner mussten evakuiert werden; mindestens 104 Häuser und Wohnungen wurden zerstört bzw. stark beschädigt, 30 Unternehmen erlitten erhebliche Sachschäden.
Am Tag danach
Warnung vor Überschwemmungen
Besonders katastrophal sind die Auswirkungen für die Umwelt: Mehr als ein Drittel (39 Prozent) der nun verbrannten Landschaften gehören zu Wäldern, die bereits im Sommer 2009 abgebrannt waren; es handelte sich hierbei um eine Fläche von 13.050 Hektar. Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass sich eine erneute Aufforstung dieser Flächen sehr schwierig gestalten dürfte. Zudem gibt es ernsthafte Befürchtungen, dass die ersten stärkeren Regenfälle heftige Überschwemmungen nach sich ziehen dürften.
Nach dem Waldbrand
Dem Wetterdienst der Athener Sternwarte (meteo) zufolge sind seit 2017 etwa 37 Prozent der Wälder in Attika verheerenden Bränden zum Opfer gefallen. Durch insgesamt 13 größere Waldbrände wurde eine Fläche von 70.000 Hektar vernichtet.
Für das gesamte Klima in Attika wirken sich die wiederholten Brände extrem negativ aus: Im kommenden Sommer dürften dadurch die Temperaturen weiter ansteigen. Die jüngste Feuerkatastrophe hatte am Sonntag (11.8.) im ostattischen Ort Varnavas begonnen; am nächsten Tag erreichten die Flammen nördliche Athener Vororte. Im Einsatz gewesen sind am Montag 702 Feuerwehrleute mit 199 Löschfahrzeugen; Unterstützung hatten sie von der Luft aus durch 35 Löschflugzeuge und Hubschrauber erhalten. Zwar konnten 243 Haustiere gerettet werden, doch eine unbekannte Zahl wilder Tiere fand in den Flammen ein bitteres Ende. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)