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Aufruhr in der Mönchsrepublik Athos: Polizeieinsatz befürchtet Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand in Ouranoupolis. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand in Ouranoupolis.

Die Mitglieder der Mönchsrepublik auf dem Heiligen Berg Athos sind stark beunruhigt. Mehreren Medienberichten zufolge soll die Polizei einen Antrag für die Übernachtung von Beamten für ungewisse Zeit sowie die Einfuhr „schwerer Fahrzeuge“ beantragt haben.

Ziel sei es, das Esphigmenou-Kloster zu räumen; deren Mönche gelten bereits seit Anfang der 2000er Jahre als „Besetzer“. Ein Gericht habe beschlossen, dass die „Neue“ Bruderschaft in das Kloster ziehen solle. Anhänger des „Alten“ Esphigmenou-Klosters haben bereits Protestaktionen in Ouranoupolis, der letzten weltlichen Stadt vor der Mönchsrepublik, durchgeführt. Allerdings hat nun auch das Höchstgericht des Landes, der Areopag, beschlossen, dass die Esphigmenou-Mönche das Kloster im Osten des Athos, der auf dem östlichsten „Finger“ der Halbinsel Chalkidiki liegt, verlassen müssen. Für sie sei bereits ein Kloster auf dem Festland bereitgestellt worden.
Die 118 Einwohner des Klosters gelten als Schismatiker bzw. „Zeloten“; sie haben seit 1972 jeglichen Kontakt zum Orthodoxen Patriarchat abgebrochen und werden auch nicht mehr von EU- oder nationalen Gelder gefördert. Sowohl der griechische Staat als auch das Orthodoxe Patriarchat von Konstantinopel erkennen hingegen bereits seit 20 Jahren die „Neue“ Esphigmenou-Bruderschaft an.
Bereits 2013 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der „Neuen“ und der „Alten“ Bruderschaft; damals gingen Bilder von Mönchen durch die Medien, die sich in den Fenstern des Klosters mit Molotow-Cocktails in den Händen zeigten.
Auf der Mönchsrepublik Athos gibt es insgesamt 20 Klöster, eines davon ist das Esphigmenou-Kloster, das seit dem 10. Jahrhundert diesen Namen trägt. Gebaut worden sein soll das Gebäude bereits seit dem 5. Jahrhundert unter dem oströmischen Kaiser Theodosius II. und seiner Schwester Aelia Pulcheria. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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