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Politische Debatte über Griechenlands öffentliches Gesundheitssystem Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

In den Notaufnahmen der griechischen Krankenhäuser müsse man mit einer Wartezeit von sechs Stunden rechnen. Dies erklärte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in dieser Woche während eines Fernsehinterviews.

Ziel seiner Regierung sei es, neue Notaufnahmen ins Leben zu rufen, so Mitsotakis. Er fügte hinzu, dass entsprechende Investitionen bereits durchgeführt worden seien. Konkret kündigte er an, dass bis 2027 ein neues Kinderkrankenhaus in der zweitgrößten Stadt des Landes, Thessaloniki, entstehen soll. Enttäuscht zeigte er sich darüber, dass der Höchste Rat für Personalauswahl (ASEP) angesichts der geplanten Einstellung von Krankenhauspersonal mit seinen Entscheidungen nicht so schnell vorankomme, wie es sein sollte. Auch dies wolle seine Regierung verbessern, erklärte der Ministerpräsident.
Zuvor hatte die Parlamentarierin der größten Oppositionspartei des Landes, SYRIZA, Kalliopi Vetta, eine aktuelle Anfrage an das Gesundheitsministerium gerichtet. Darin wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Intensivstationen der Städte Kozani und Ptolemaida an akutem Personalmangel leiden. Im Krankenhaus von Kozani etwa seien auf der Intensivstation nur zwei Ärzte beschäftigt; die Intensivstation von Ptolemaida habe quasi seit November den Betrieb einstellen müssen, so Vetta. Dabei fragte sie auch, ob Presseberichten der Wahrheit entsprächen, wonach das Ministerium den Plan verfolge, eine dieser beiden Intensivstationen Nordgriechenlands zu schließen. Weiterhin richtete die Parlamentarierin an das Gesundheitsministerium die Frage, ob finanzielle Beweggründe dafür verantwortlich seien, dass für diese Einrichtungen kein Personal eingestellt werde.
Ihr Kollege Andreas Panagiotopoulos, der im SYRIZA-Schattenkabinett für das Thema Gesundheitswesen zuständig ist, beklagte seinerseits, dass im Gesundheitswesen immer weniger festeieingestelltes Personal tätig sei, dafür kämen dort immer mehr Kräfte mit befristeten Zeitverträgen zum Einsatz. Nach Ansicht des Linkspolitikers diskreditiere die Regierung das öffentliche Gesundheitssystem bewusst, um auf diese Weise private Krankenhäuser zu unterstützen.
Ähnliche Reaktionen waren auch aus den Reihen der sozialistischen PASOK zu hören. Parlamentarierin Evangelia Liakouli fürchtet eine Schließung der Klinik für Onkologie der Stadt Larissa; eine Meinung die auch von SYRIZA geteilt wird. Die kommunistische KKE rief ihrerseits dazu auf, dass die Mitarbeiter der Mobilen Einheit für psychische Gesundheit in Achaia auf der Peloponnes verbeamtet werden müssten. (Griechenland Zeitung / eh) 

 

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