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Die Gewinner bei den Europawahlen Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Griechenland schickt insgesamt 21 Abgeordnete ins Europaparlament, darunter sind auch sechs Frauen. Stärkste Kraft bleibt nach wie vor die konservative Nea Dimokratia (ND), sie ist mit sieben Parlamentariern in Straßburg vertreten – ein Sitz weniger als bisher.

Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) bekommt vier Mandate (zwei weniger als bisher) und die sozialistische PASOK drei (eins mehr). Es folgen die Griechische Lösung und die kommunistische KKE, die jeweils zwei Parlamentarier ins Europaparlament schicken. Jeweils ein Mandate erhielten die Parteien Niki, Plevsi Eleftherias und die neu auf der Bildfläche erschienene Foni Logikis (3,04 %).
Die meisten Stimmen für die konservative Regierungspartei ND konnte der Journalist Jorgos Aftias für sich gewinnen: 306.205 Stimmzettel. Es folgen die amtierenden ND-Europaparlamentarier Evangelos Meimarakis (257.129) und Eliza Vozemberg (243.929). 235.331 Wahlberechtigte haben für Freddy Beleris votiert, der in einem albanischen Gefängnis sitzt; verurteilt wurde er wegen angeblicher Bestechung bzw. „Stimmenkauf“ bei den Kommunalwahlen in Albanien. Griechenlands Regierung hatte diese Vorwürfe wiederholt als völlig haltlos bezeichnet. Beleris war trotz der gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen zum Bürgermeister einer albanischen Stadt gewählt worden, wo eine starke griechische Minderheit beheimatet ist.
Ebenfalls für die ND kommen Eleonora Meleti, Manolis Kefalogiannis und Dimitris Tsiodras ins Europäische Parlament. Für SYRIZA ziehen dort Kostas Arvanitis, Nikos Farantouris, Nikos Pappas und Elena Kountoura ein.
Für eine große Überraschung sorgte die 33-Jährige Afroditi Latinopoulou. Sie erhielt mit ihrer eigenen Partei Foni Logikis etwas mehr als 3 % der Stimmen und zieht nun nach Straßburg um. 2019 war sie bereits für die ND bei den Parlamentswahlen angetreten, scheiterte allerdings. Ihr anschließender Versuch, mit dem Journalisten und Ex-ND-Abgeordneten Konstantinos Bogdanos eine Partei zu gründen, ging ebenfalls schief. Letzterer war 2021 wegen extrem antikommunistischer und politisch weit rechts einzuordnender Reden im Parlament aus der ND ausgeschlossen worden.
Latinopoulou war nun auch ohne Bogdanos im rechten politischen Fahrwasser erfolgreich. Ihre Foni Logikis (Stimme der Logik) tritt offen gegen Hochzeiten homosexueller Paare sowie für eine Repatriierung von Asylsuchenden ein. Tief verwurzelt sei man „griechischem Gedankengut“: Heimat, Religion, Familie. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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