Vor den Europawahlen am Sonntag (9.6.) sind auch die Parteien in Griechenland auf der Suche nach Stimmen; nicht zuletzt geht es darum, möglichst viele Wähler zu mobilisieren.
Die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia unter Premierminister Kyriakos Mitsotakis (ND) genießt jüngsten Erhebungen zufolge einen klaren Vorsprung bei der zu erwartenden Stimmabgabe, gefolgt vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) unter Parteichef Stefanos Kasselakis, das in letzter Zeit an Wählerkraft gewinnen konnte.
Einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Marc für die Zeitung Thema zufolge, könnte die ND 33,12 % der Stimmen erhalten; SYRIZA folgt mit 16,4 %. Die drittstärkste Parlamentskraft, die sozialistische PASOK, käme demnach auf 12,1 %. Auch in der Frage, welchen Parteichef die Bürger am meisten vertrauen, liegt Mitsotakis unangefochten vorn: Er erhielt 37,8 % der Stimmen. Kasselakis folgte mit 10,6 %. Noch weniger Vertrauen setzten die Umfrageteilnehmer in die anderen Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien.
Griechenland beansprucht im Europäischen Parlament 21 Sitze. Einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Pulse zufolge, die für den Fernsehsender SKAI durchgeführt wurde, könnte die ND sieben dieser Sitze für sich gewinnen. SYRIZA könnte demnach vier und die PASOK drei Sitze erhalten. Gute Chancen für einen Einzug ins EU-Parlament haben auch die kommunistische KKE und die rechtspopulistische Griechische Lösung mit jeweils zwei Sitzen. Die Parteien Niki, Plevsi Eleftherias und MeRA25 könnten dieser Erhebung zufolge jeweils einen Europaparlamentarier stellen.
Unterdessen bestätigt eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts GPO für den Fernsehsender STAR, dass die Teuerung das größte Problem für die griechische Wählerschaft ist. Eine weitere Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinion Poll für den Fernsehsender Action 24 ergab, dass 70,6 % der Befragten Interesse an den Europawahlen haben; 29,4 % sind hingegen an diesem Urnengang wenig oder gar nicht interessiert. (Griechenland Zeitung / eh)
