Der Vorsitzende der faschistischen Partei Chryssi Avgi, Nikos Michaloliakos, kommt auf freien Fuß. Eine entsprechende Entscheidung hat ein Gericht in der mittelgriechischen Stadt Lamia getroffen.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich gegen diesen Schritt ausgesprochen, da der Häftling „keine Reue“ wegen seiner Straftaten gezeigt habe: Dazu gehörten vor allem auch rassistische, antisemitische und fremdenfeindliche Rhetorik.
Michaloliakos hat lediglich drei Fünftel seiner Haftstraße abgesessen. Verurteilt wurde er zu mehr als dreizehneinhalb Jahren Haft wegen Leitung einer kriminellen Organisation, was auf die Chryssi Avgi bezogen ist. Diese war verantwortlich für brutale Übergriffe auf Ausländer und Kommunisten. Ausschlaggebend für die Verhaftung der Parteispitze war die Ermordung des Musikers Pavlos Fyssas im September 2013, der der linken politischen Szene angehörte. Damals war die Chryssi Avgi noch im griechischen Parlament vertreten.
Michaloliakos darf vorerst seinen Wohnort nicht verlassen, und er darf sich nicht mit Sinnesgenossen treffen. Außerdem muss er sich in regelmäßigen Abständen auf der für seine Wohnadresse zuständigen Polizeistation melden. (Griechenland Zeitung / eh)