Um 12 Uhr finden am heutigen Donnerstag (29.2.) in Athen und in anderen größeren Städten des Landes Demonstrationen von Studenten statt. Sie protestieren damit gegen Regierungspläne, den Betrieb privater Universitäten zu genehmigen bzw. deren Abschlüsse auf eine gleiche Stufe mit denjenigen der staatlichen Hochschulen zu stellen.
Ähnliche Kundgebungen wie heute finden bereits seit Wochen jeweils donnerstags statt. Am Mittwoch (28.2.) hatten sich Studenten außerdem an Protesten beteiligt, die anlässlich eines Zugunglücks, das sich vor einem Jahr bei Tempi ereignete, in vielen Landesteilen stattfanden. Damals waren 57 Menschen ums Leben gekommen; darunter waren auch viele Studenten.
Die Vorsitzende des Verbandes der Familienmitglieder der Tempi-Opfer Maria Karystianou, deren Tochter bei diesem Unfall ums Leben kam, hat eine Kampagne gestartet. Dadurch sollen Unterschriften gesammelt werden, damit die Parlamentsimmunität von Politikern, über die der Verdacht geäußert wurde, dass sie für diesen Unfall mitverantwortlichen sein könnten, aufgehoben wird. Das betrifft u. a. auch den damaligen Transportminister.
In einem Fernsehinterview kritisierte Karystianou, dass die EU-Staatsanwaltschaft (EPPO) bei der Aufklärung des Falls schneller unterwegs sei als die griechischen Behörden. Bei der EPPO stehen mindestens 23 Personen unter dem Verdacht, an einem Verbrechen mitgewirkt zu haben, das zu dem tödlichen Zugunfall in der Nähe des Tempi-Tals geführt hat. Unter den Verdächtigen sind 18 Beamte. (Griechenland Zeitung / eh)