Die Kirche in Griechenland stellt sich gegen die Hochzeit homosexueller Paare sowie gegen die Adoption von Kindern durch solche Ehepaare.
Zu diesem Ergebnis ist am Dienstag (23.1.) die Heilige Synode unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs von Athen und ganz Griechenland Hieronymos gekommen. Einig ist man sich in dieser Sitzung darüber gewesen, dass es sich hierbei um eine „neue Realität“ handle, deren Ziel es sei „den sozialen Zusammenhalt unserer Heimat zu verändern“. Man beobachte u. a. die „Gründung einer neuen Art von Familie“ sowie die „Normalisierung der Beziehungen zwischen Personen des gleichen Geschlechtes“. Die Kirchenmänner glauben, dass durch die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare „das traditionelle Vorbild des Vaters und der Mutter in Mitleidenschaft gezogen wird“.
Außerdem wurde erklärt, dass die Geschlechter nicht von der Gesellschaft ins Leben gerufen worden seien, sondern von Gott. Eine christliche Hochzeit sei kein einfacher Vertrag, sondern ein „heiliges Mysterium“, hieß es weiter. Nach Ansicht der Kirchenführung gehören „der Vater und die Mutter“ zur Kindheit wie auch zum erwachsenen Leben dazu. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass gleichgeschlechtige Paare bereits seit 2015 einen Lebenspartnerschaftsvertrag unterzeichnen können, der ihnen die gleichen Rechte garantiere, wie eine herkömmliche Hochzeit; lediglich die Adoption von Kindern sei nicht vorgesehen.
Dabei stellt sich die Kirche gegen eine „neutrale Elternschaft“, die Mutterschaft und Vaterschaft abschaffe. Auch die Thematik der Nutzung von Leihmüttern durch gleichgeschlechtige Paare wird von der Kirche mit großen Vorbehalten gesehen, da die Gefahr bestehe, dass diese als Werkzeug benutzt werden könnten, um einige Frauen als „Fortpflanzungsmaschinen“ zu benutzen.
Die Regierung unter der konservativen Nea Dimokratia (ND) nahm das Fazit der Kirche gelassen auf: Deren Meinung werde selbstverständlich respektiert, gleichzeitig habe jedoch die Regierung bereits eine Entscheidung getroffen. Zwischen 30 und 50 ND-Parlamentarier und sogar Minister haben sich allerdings gegen diese Gesetzesnovelle ausgesprochen.
Zuvor hatte Erzbischof Hieronymos ein Referendum vorgeschlagen, was jedoch von Regierungskreisen abgelehnt wurde. (Griechenland Zeitung / eh)