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Nach mehr als zwei Wochen: Waldbrand am Evros endlich unter Kontrolle

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Der verheerende Mega-Waldbrand in der nordgriechischen Region Evros konnte nach 17 Tagen endlich unter Kontrolle der Feuerwehr gebracht werden. Es dürfte jedoch noch ein paar Tage dauern, bis alle Flammen komplett gelöscht sind, teilten die Verantwortlichen mit.

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Nach dem Waldbrand

Nun sind die Bewohner jener Regionen, wo es Waldbrände gab, bereits mit der nächsten Herausforderung konfrontiert: Sie müssen sich auf mögliche Überschwemmungen vorbereiten. Durch einen Wetterumschwung werden in dieser Woche vielerorts Regenfälle und auch Gewitter erwartet. Erhöhte Überschwemmungsgefahr gilt für Alexandroupoli, Korinth, Loutraki, Menidi, Liossia, Aspropyrgos, Mandra, Rhodos und Korfu. All diese Regionen wurden im Sommer von schweren Waldbränden heimgesucht.
Das Feuer bei Alexandroupolis war zweifellos das verheerendste unter ihnen: Es war der größte Waldbrand, der sich in der jüngeren Geschichte Europas ereignete. Berichterstatter vor Ort sprechen von einer „unheimlichen Landschaft“; von vielen Berghängen sei weiterhin Rauch zu erkennen.

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Vollkommene Zerstörung

Entstanden war dieses „Mega-Feuer“ dadurch, dass sich 19 zunächst separat ausgebrochene Brände zu einer einzigen gewaltigen Feuerfront vereinigen konnten. Eine Fläche von mindestens 935 Quadratkilometern wurde ein Raub der Flammen. 47 Prozent davon war Wald, bei 34 Prozent handelte es sich um Buschlandschaft und 9 % wurde landwirtschaftlich genutzt.
Die Flammen konnten sich bis ins Herz des Nationalparks von Dadia hineinarbeiten, in dem eine einzigartige Flora und Fauna beheimatet ist; er war sogar zum Unesco-Welterbe auserkoren worden. Einige Wissenschaftler vertreten trotz der katastrophalen Schäden eine gewisse Portion Optimismus. Viele der zum Teil Jahrhunderte alten Bäume seien nicht unwiderruflich geschädigt, wurde mitgeteilt.
Aus der Feuerwehrzentrale ist hingegen nach wie vor von einer riesigen ökologischen und wirtschaftlichen Katastrophe die Rede.

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In der Nähe von Alexandroupoli

Allein am Sonntag (3.9.) ist die Feuerwehr bei 82 Wald- und Buschbränden landesweit im Einsatz gewesen. Innerhalb von nur 24 Stunden sind 49 neue Waldbrände ausgebrochen.
Die Oppositionspartei SYRIZA wirft der Regierung vor, weder Verantwortung für die gigantische Katastrophe übernommen noch Vorschläge „für den Tag danach“ unterbreitet zu haben.
Unterdessen mehren sich Medienberichte, wonach die entstandene Lage in der verbrannten Landschaft am Evros-Gebiet vermehrt von Menschenschmugglern benutzt wird, um illegal Flüchtlinge und Asylsuchende von der Türkei aus über die Grenze am Evros-Fluss nach Hellas zu schmuggeln. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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