Angesichts der extremen Waldbrände, die sich u. a. in Nordostgriechenland bei Alexandroupoli ereignen, wird nun die Staatsanwaltschaft aktiv. Sie soll wegen krimineller Gewalt gegen Flüchtlinge sowie des Verdachts des organisierten Vorgehens von Brandstiftern ermitteln.
Verbranntes Waldgebiet
Anlass für den ersten Verdacht ist ein Video, demzufolge ein Mann in der Wildnis nach illegalen Einwanderern suchte, um diese in einen großen Pkw-Anhänger einzupferchen. Vor laufender Kamera forderte er noch mehr Bürger dazu auf, ähnliches zu tun: Seiner Ansicht nach hätten die Immigranten in den Bergen Feuer gelegt. Dabei sprach er von „25 Stück“, die er aufgegriffen habe. In der griechischen Presse wird erklärt, dass es sich bei dem Täter um einen Mann albanischer Herkunft handle, seine beiden Komplizen seien Griechen.
Die Staatsanwaltschaft in Athen möchte nun von ihren nordgriechischen Kollegen wissen, was sich hinter dem Vorfall verbirgt und ob eventuell ein organisiertes Kidnapping-Verbrechen vorliegt.
Während eines früheren Waldbrandes im Dadia-Wald
Auch soll untersucht werden, ob es bei der Ursache für die verheerenden Waldbrände, die „katastrophal für das menschliche Leben“ seien, eventuell um organisierte Brandstiftung handeln könnte. Die in Alexandroupolis für den Fall verantwortliche Staatsanwältin brachte zudem ihre Trauer über den Tot von insgesamt 19 Immigranten, darunter zwei Kindern, im Wald von Dadia zum Ausdruck, die Anfang der Woche Opfer der Flammen geworden waren. (Griechenland Zeitung / eh)