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Griechenland registriert verstärkt illegale Grenzübertritte

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand während einer Rettungsaktion der Küstenwache auf der Insel Lesbos. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand während einer Rettungsaktion der Küstenwache auf der Insel Lesbos.

Die Zahl der Migranten, die illegal in Griechenland ankommen, nimmt wieder deutlich zu. Allerdings ist Hellas dabei meist nur als Zwischenstation gedacht; die meisten von ihnen kommen über die Türkei und sind auf dem Weg nach Italien, um von dort aus weiter nach Westeuropa zu kommen. Während in den ersten acht Monaten des Vorjahres 4.124 Personen registriert wurden, die illegal nach Griechenland eingereist waren, lag deren Zahl in diesem Jahr bisher bereits bei 9.467.

Besonders angespannt ist die Lage in der nordgriechischen Region Evros. In der Folge kommt es dort auch immer häufiger zu Verkehrsunfällen, weil Menschenschmuggler mit Fluchtfahrzeugen entweder viel zu schnell oder zum Teil sogar auf der falschen Fahrbahnseite über die Straßen rasen, um Verkehrskontrollen zu entgehen. Die Polizei registrierte dabei Geschwindigkeiten von bis zu 240 km/h. Zwei Einwohner sind bisher bei den dadurch verursachten Unfällen ums Leben gekommen.
Am Samstag (5.8.) kam es in der nordgriechischen Stadt Alexandroupolis zu Bürgerprotesten: Gefordert wurden stärkere Polizeikontrollen.
In den vergangenen Tagen sind etwa 200 Flüchtlinge von einer Insel des Evros-Flusses gerettet worden, darunter schwangere Frauen und Säuglinge. Sie erklärten, aus Syrien und dem Irak zu kommen. Bereits Anfang Juni mussten etwa 300 Menschen aus einer ähnlichen Lage befreit werden, auch sie saßen auf einer Flussinsel fest.

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Küstenwache auf Lesbos

Die Küstenwache hat unterdessen auch mit einer vermehrten Anzahl von Asylsuchenden zu tun, die in Seenot geraten sind. Allein an diesem Wochenende wurden innerhalb von 24 Stunden vier Boote auf offener See gestoppt, die Menschen illegal nach Griechenland brachten. Ihre Ziele waren die Küsten von Samos, Kos und Lesbos.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag (5./6.8.) konnte die hellenische Küstenwache 47 Menschen in Seenot retten; sie waren in internationalen Gewässern in Richtung Italien unterwegs. In den frühen Morgenstunden des Sonntags kam es vor der Insel Kos zu einer Verfolgungsjagd zwischen einem Schiff der Küstenwache und einem Schmugglerboot, das letztlich gestellt werden konnte: Die zehn an Bord befindlichen Migranten sowie die Menschenschmuggler wurden nach Kos gebracht. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)


 

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