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Verheerende Waldbrände in Hellas: „Es glich einem Armageddon“ Tagesthema

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Fotos (© Eurokinissi) Fotos (© Eurokinissi)

Am Sonntag (23.7.) haben sich in ganz Griechenland 64 neue Brände ereignet. Da viele Feuerfronten, die bereits vorher loderten, noch nicht unter Kontrolle waren, musste die Feuerwehr landesweit 82 Wald- und Buschbrände bekämpfen.


Am Schlimmsten ist die Lage wohl auf der Insel Rhodos, wo es zum siebten Tag in Folge brennt sowie auf Korfu, bei Ägion auf der Peloponnes und in der Nähe von Karystos auf Euböa. Tausende Urlauber und Einheimische mussten ihre Hotels bzw. andere Unterkünfte verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Verdacht der Brandstiftung
Die globale Medienberichterstattung wurde vor allem von der Lage auf der Insel Rhodos dominiert. Vor laufenden Kameras bedankten sich viele Touristen bei den Einwohnern für ihre selbstlose Hilfe. Im Fernsehen wurde berichtet, dass sie bei Besuch in Mini-Märkten oftmals für Trinkwasser und Lebensmittel nichts bezahlen mussten; den Kindern habe man Früchte angeboten, erklärten Betroffene. Eine Urlauberin verglich ihre Erlebnisse allerdings mit einem „Armageddon“, dem Jüngsten Gericht. Die Behörden auf Rhodos gehen mittlerweile von Brandstiftung aus.

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In der Nacht in der Nähe von Ägion

Auch im Norden der Insel Korfu ist die Lage äußerst angespannt. Dort sind die Feuerwehrleute an mindestens zwei Fronten im Einsatz. Ersten Schätzungen zufolge sollen bisher mindestens 2.000 Hektar Wald- und Buschland den Flammen zum Opfer gefallen sein. Der Bürgermeister von Nord-Korfu Jorgos Machirakis spricht mittlerweile offen von Brandstiftung auf dem Eiland.

Zwanzig Meter hohe Flammen
Am Sonntag ist auch in der Gegend Dervenaki in der Nähe von Ägion auf der Peloponnes ein Waldbrand ausgebrochen. Mindestens zwei Ortschaften mussten evakuiert werden. Die Feuerwehr war vor allem darum bemüht, dass die Flammen nicht die Autobahn „Olympia Odos“ überspringen und dadurch an die dort angrenzenden Strände gelangen, wo besonders viele Menschen wohnen oder derzeit ihren Urlaub verbringen. Augenzeugen berichten, dass in den frühen Morgenstunden beißender Rauch über der Region lag, der das Atmen deutlich erschwerte.
Auch bei Karystos auf der Insel Euböa ist die Lage sehr angespannt. Dort erreichen die Flammen teilweile eine Höhe von bis zu 20 Metern.
Ein Feuer bei Yliki im mittelgriechischen Böotien konnte hingegen bereits am Sonntag unter Kontrolle gebracht werden; es hatte sich u. a. in der Nähe der Nationalstraße zwischen Athen und Lamia ausgebreitet.

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Löscharbeiten auf der Peloponnes

Zusammenbruch „großer Worte“
Scharfe Kritik muss die Regierung, deren zweite Legislaturperiode Ende Juni begonnen hat, seitens der Opposition einstecken. So etwa wird darauf hingewiesen, dass Regierungskreise im Vorfeld immer wieder vollmundig propagier hätten, dass der Staatsapparat komplett auf die Waldbrandperiode vorbereitet sei. Aus den Reihen der größten Oppositionspartei des Landes SYRIZA wurde bemängelt, dass die „großen Worte der Bereitschaft zusammengebrochen“ seien. Auch die sozialistische PASOK sparte nicht mit Kritik: „Nach dem ‚alles ist unter Kontrolle’ ist Eigentum verloren gegangen“, konstatierte man dort. Die kommunistische Gewerkschaft PAME hat mehrere Proteste organisiert. Die rechtspopulistischen Unabhängige Griechen kommentierte: „Auf der Suche nach Verantwortungsübernahme durch eine verantwortungslose Regierung“. Die Partei rief dazu auf, dass durch ein neues Gesetz die Einrichtung von Solaranlagen in verbrannten Gegenden prinzipiell untersagt werden müsse.
Am Montag gilt weiterhin extrem hohe Waldbrandgefahr. Für Attika, Euböa, Korinthia, Ilia, die Argolis, Messenien und Rhodos wurde die höchstmögliche Waldbrandwarnstufe ausgerufen: Stufe 5.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) 

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