Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat sich am Mittwoch (19.7.) über die Arbeit der Feuerwehr bei der Bekämpfung der Waldbrände in Westattika sowie auf der Insel Rhodos informieren lassen.
Begleitet wurde er bei dem Treffen in den Büros der Feuerwehrzentrale u. a. vom Minister für Klimakrise Vassilis Kikilias sowie vom Bürgerschutzminister Notis Mitarakis. Es wurden keine Statements abgegeben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass Griechenland an diesem Wochenende von einer weiteren Hitzewelle heimgesucht wird; extrem hohe Temperaturen in Verbindung mit erhöhter Trockenheit und starken Winden seien ein gefährlicher Cocktail für die Entstehung von Bränden.
Zuvor hatte Kikilias von „übermenschlichen Anstrengungen“ der Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten gesprochen. Der Minister für Klimakrise stellte fest, dass man das Phänomen fahrlässiger Brandstiftung nicht hinnehmen könne.
Sowohl Mitsotakis als auch Kikilias verweisen allerdings immer wieder darauf, dass aus ihrer Sicht vor allem die Klimakrise Schuld am zunehmenden Ausmaß der Brände sei. Immer massiver wird auch der Verdacht geäußert, dass Brände mit Absicht gelegt würden, um dadurch Bauland zu schaffen.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis hatte kürzlich in einem Fernsehinterview von einem „Kampf“ gesprochen. Man müsse sich gründlich auf die Waldbrandperiode vorbereiten.
Dabei erklärte er, dass der Feuerwehr dieses Jahr etwa 300 Fahrzeuge mehr zur Verfügung stünden als das vor einem Jahr der Fall war: Deren Anzahl ist von 2.400 auf 3.700 gestiegen. Außerdem habe man auch mehr Personal: Die Zahl der bisher 15.500 Einsatzkräfte sei auf 16.500 aufgestockt worden. Zudem hätten die Gemeinden landesweit rund 25 Millionen Euro erhalten, um sensible Flächen – etwa die Ränder von Wegen und Fahrbahnen oder die Grenzen verwilderter Grundstücke – von leicht entzündbarem Material zu säubern. Dies sei ein wichtiger Schritt, um gegen die Entstehung von Bränden vorzugehen, so der Sprecher.
Unterdessen meinen Beobachter, dass die Bewältigung der Waldbrände die erste große Bewährungskrise für die erst vor wenigen Wochen vereidigte Regierung der Nea Dimokratia (ND) sein dürfte. Da es bereits die zweite Legislaturperiode der Konservativen ist, gebe es kaum Spielraum für Ausreden, falls sich die Lage noch weiter zuspitzen sollte. Die Opposition weist darauf hin, dass die Vorbereitungen für die Waldbrandsaison längst hätten abgeschlossen sein müssen.
(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)