Griechenland und die Türkei standen kurz vor einem Krieg. Dieses Statement hat Außenminister Nikos Dendias im Zuge eines Interviews in dieser Woche gemacht. Dabei bezog er sich auch auf einen Streit vor laufenden Kameras, zu dem es mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglou am 15. April 2021 während eines offiziellen Besuchs im Nachbarland gekommen war.
Die Atmosphäre sei furchtbar gewesen, erklärte der Minister. Vor allem in den ersten 20 Minuten des Abendessens, das Cavusoglou für Dendias gegeben hatte, habe niemand ein Wort gesprochen. Dendias kommentierte nun: „Wir sind Freunde, und wir haben uns gestritten“.
In einem weiteren Radiointerview gegenüber dem staatlichen Rundfunk ERT sprach der griechische Chefdiplomat von einem guten Zeitpunkt für die Verbesserung der griechisch-türkischen Beziehungen auf Basis des internationalen Rechts. Eine solche Entwicklung würde zu einer regelrechten „Explosion von Potential und Wachstum“ führen. Athen werde mit jeder Regierung kooperieren, die nach den Wahlen in der Türkei gebildet wird, so Dendias. Der schwierigste Moment seiner Amtszeit sei der Sommer 2020 gewesen, als beide Länder Verbände der Kriegsmarine ins östliche Mittelmeer entsandt hatten, stellte er rückblickend fest. (Griechenland Zeitung / eh)