Das Gesundheitsministerium in Athen ist derzeit darum bemüht, den Engpässen an gewissen Medikamenten, die auch Griechenland erreicht haben, entgegenzuwirken. Dazu beitragen könnte etwa eine höhere Medikamentenproduktion im Land. Die meisten Krankenhäuser seien von dieser Situation bisher noch nicht betroffen, erklärt die Regierung.
Griechenland habe bei dem Problem der sich weltweit abzeichnenden Verknappung von Medikamenten bessere Karten als viele andere EU-Länder. Das stellte Gesundheitsminister Thanos Plevris fest. Vor allem staatliche Krankenhäuser und die Apotheken der staatlichen Krankenkasse EOPYY seien mit dem Problem weniger konfrontiert als es etwa auf private Apotheken zutreffe. Dies liege vor allem auch daran, dass viele Medikamente in Griechenland produziert würden, so Plevris. Bei der Verknappung von Arzneimitteln handle es sich dem Gesundheitsminister zufolge um ein internationales Problem. Ursachen dafür seien Produktionsrückgänge und ein Mangel an bestimmten Rohstoffen.
Medikamente
Medikamente-Produktion
Die stellvertretende Gesundheitsministerin Mina Gaga fügte hinzu, dass das Problem bis Ende des Monats gelöst werde. Sie erklärte, dass Griechenland über ausreichend Generika bzw. Lizenzpräparate verfüge. Zusätzlich erklärte sie, dass man in Kooperation mit griechischen Pharmaunternehmen auf eine höhere Produktion von Medikamenten in Griechenland hinarbeiten werde. Mögliche Preiserhöhungen werde es der stellvertretenden Ministerin zufolge nur im Bereich von preiswerten Medikamenten geben.
Ein größeres Problem gebe es jedoch in den Kinderkrankenhäusern, räumte Gaga ein. Weil es sehr viele Grippe-Fälle gebe, habe man mit Mangelerscheinungen bei fiebersenkenden Sirup-Arzneien für Kinder zu kämpfen.
In einer Apotheke
Opposition kritisiert spätes Eingreifen
Kritik übte der für Gesundheitsfragen verantwortliche Funktionär der Oppositionspartei SYRIZA Andreas Xanthos. Dieser erklärte, dass die Ärzte bereits seit einem Jahr auf eine mögliche Medikamente-Knappheit hingewiesen hätten. Der Regierung warf er vor, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben. Zudem seien die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen unzureichend, so Xanthos.
Der Athener Ärzteverband plädierte seinerseits dafür, dass wesentlich mehr Medikamente rezeptpflichtig werden müssten als bisher. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)