An die „Großherzigkeit der Gefühle und die selbstlose Sorge für andere“ während der Feiertage erinnerte Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou in ihrer Neujahresbotschaft.
Dabei reflektierte sie auch über einige der Krisen, die in den vergangenen Jahren Griechenland und die Welt betrafen: Finanz- und Wirtschaftskrise, Covid-19-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energieengpässe. Diese hätten die Bedeutung der Solidarität und des Zusammenhalts und vor allem das Bewusstsein, „dass wir ein Teil des gesellschaftlichen Ganzen sind“ gelehrt. Optimistisch erklärte die Staatspräsidentin, dass Krisen auch große Chancen und „Platz für Inspiration und Kreativität“ bieten würden.
Die Neujahresbotschaften der Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien erinnern hingegen eher an einen bevorstehenden Wahlkampf: Im Sommer endet die Legislaturperiode der amtierenden Regierung; vorverlegte Parlamentswahlen könnte es wahrscheinlich bereits im Frühling geben. So etwa sprach Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der gleichzeitig Vorsitzender der konservativen Nea Dimokratia (ND) ist, von besseren Löhnen und besserer Gesundheitsbetreuung für alle im Jahr 2023. Er stellte fest, dass ab dem 1. Januar die Renten sowie die Gehälter der Ärzte des öffentlichen Gesundheitswesens erhöht würden. Zudem müssten Staatsdiener und Rentner ab dem neuen Jahr keine Solidaritätsabgaben mehr zahlen, die im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise im vergangenen Jahrzehnt eingeführt worden waren. Das Motto für das neue Jahr fasste er mit den Worten zusammen: „Niemand bleibt zurück, alle zusammen gehen voran.“
„2023 kann das Jahr der Hoffnung werden, da es das erste Jahr der Veränderung ist.“ Diese Botschaft sandte der Vorsitzende des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), Alexis Tsipras, der zwischen 2015 und 2019 selbst als Premierminister fungierte.
Der Vorsitzende der sozialistischen PASOK-KinAl Nikos Androulakis sprach sich hingegen für die Stärkung der Gesellschaft mit „mutigen Entscheidungen“ aus.
Der Generalsekretär der kommunistischen KKE Dimitris Koutsoumbas stellte fest, dass die Bevölkerung „der Protagonist der bevorstehenden Entwicklungen“ sein müsse. (Griechenland Zeitung / eh)